Die EVO3 AQUARIUS steht im Mittelfeld des IsoTek Produktprogramms und soll ein besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis haben. Mit einer einfachen Netzleiste hat dieses Produkt aber eigentlich nichts mehr gemeinsam, denn die Abmessungen des massiven Metallgehäuses entsprechen ungefähr dem Standard für HiFi-Geräte. Somit findet die AQUARIUS nicht hinter dem Rack seinen Platz, sondern steht obendrauf. Das ist allerdings mehr als in Ordnung, denn ohnehin ist der Power Conditioner viel zu hochwertig verarbeitet, um ihn in irgendeiner Ecke zu verstecken, weshalb mein Testgerät bei mir einen Platz gleich unter dem AV-Receiver erhielt. Das stellt platzierungstechnisch auch keinerlei Problem dar, denn die Schaltung entwickelt keine nennenswerte Abwärme und das Gehäuse trägt laut Bedienungsanleitung Lasten bis zu 20 Kilogramm.
Die Inbetriebnahme des EVO3 Power Conditioners gestaltet sich denkbar einfach: Alle Geräte werden ihrer Stromaufnahme nach auf die zwei Arten von Ausgängen verteilt und anschließend wird die Aquarius über das beiliegende Netzkabel mit Strom versorgt. Fertig.
Ob es tatsächlich so einfach sein kann den Klang einer HiFi-Anlage zu verbessern, das muss nun der Hörtest zeigen. Von Beginn an scheint dabei eine gewisse Stille vorzuherrschen, die mir sonst nicht so bewusst wird. Zwischen zwei Titeln ist Ruhe und sonst nichts. Kein Rauschen, kein Knacken oder andere Nebengeräusche, die ablenken könnten. Spielt hingegen die Musik, dann scheint sie klarer und präsenter als sonst. Dadurch folge ich der Musik unweigerlich viel aufmerksamer als es sonst der Fall ist. So habe ich es mit dem vorgeschalteten Aquarius erstmals geschafft, das neueste und musikalisch durchaus umstrittene letzte Pink Floyd Album „The Endless River” zumindest halb durchzuhören. Die Überbleibsel der „The Division Bell” Sessions sind ebenso hervorragend aufgenommen und abgemischt, wie es schon bei den älteren Pink Floyd Alben der Fall war, so dass das Album aus audiophiler Sicht ein echter Genuss ist. Der IsoTek Power Conditioner scheint dabei für eine besonders knackige und durchhörbare Spielweise der Anlage verantwortlich zu sein.
Umgesteckt auf die deutlich günstigere IsoTek EVO3 Polaris Netzleiste, die ich aus einem älteren Test noch zur Verfügung hatte, bleiben diese Tendenzen zwar erhalten, scheinen aber deutlich gemindert. Das anschließende Umstecken auf eine normale 08/15-Steckdosenleiste habe ich jedenfalls umgehend wieder rückgängig gemacht, um wieder auf die große Aquarius zu wechseln. Denn hat man sich einmal an den Klang mit Filter gewöhnt, möchte man ihn nicht mehr missen. Während des Tests hat es übrigens noch einen kleinen Zwischenfall gegeben, denn tatsächlich hat sich mitten in einer Hörsession ein einzelner Blitz irgendwo in der Nähe des Hörraums den Weg in das Stromnetz gesucht. Zeitgleich zur kurzfristig hell erleuchteten Abenddämmerung kam dann ein Geräusch aus den Lautsprechern, von dem ich hoffe, dass ich es nie wieder hören muss. Glücklicherweise war der Schreck, der durch meine Glieder fuhr, das Einzige was dabei passiert ist, denn sowohl Lautsprecher als auch Verstärker, Vorstufen und Plattenspieler haben den Vorfall ohne Schaden überstanden. Gut möglich, dass das nicht zuletzt an der vorgeschalteten IsoTek EVO3 Aquarius gelegen hat!
Fazit
Perfekt verarbeitet und mit aufwändigen Filter- und Schutzschaltungen versehen, sichert der IsoTek EVO3 Aquarius die HiFi-Anlage nicht nur vor schädlichen Überspannungen, sondern hält auch störende Einflüsse aus dem Stromnetz fern von empfindlichen Komponenten. Das kann sich klanglich durchaus bemerkbar machen! Der recht hohe Anschaffungspreis von 1.400 Euro ist im Hinblick auf Verarbeitungsqualität und Schutzfunktion mehr als vertretbar, schränkt den Kreis der Käufer jedoch ein, so dass IsoTek die EVO3 Aquarius für HiFi-Anlagen zum Gegenwert von 3.000 bis zu 13.000 Euro empfiehlt.