10. April 2017

ISOTEK EVO3 Genesis One: neue Referenz bei i-fidelity.net

„Im ersten Durchgang habe ich meine Digitalgeräte mit dem Genesis One verbandelt, also per Netzleiste den Bluesound Vault 2 Musicserver und den D/A-Wandler Burmester 113 an den einzigen Netzanschluss angeschlossen. Das Display informierte mich, dass beide Geräte zusammen 23 Watt ziehen und somit keine Gefahr der Überlastung besteht. Beim Sigmas und Aquarius konnte man ihre klangliche Leistung in ihrer kompletten Ausprägung erst ermessen, als man die Geräte wieder aus der Anlage genommen hat. Beim Genesis One sieht das ganz anders aus: Vom ersten Ton an ist klar, dass die Anlage jetzt in ganz anderen Sphären spielt.

Ich bin bekennender Vinyl-Hörer, und trotz wirklich guter Gerätschaften, die bei mir aufspielen, hat mich die Digitaltechnik doch nie zu 100 Prozent überzeugen können. Die Auflösung von 24 Bit / 192 Kilohertz, gut gemachte Alben und Highres-Audio haben die digitale Wiedergabetechnik zwar ganz weit nach vorne gebracht, aber das allerletzte Quentchen hat mir bislang immer gefehlt. Ob es daran lag, dass digitale Artefakte durch die Anlage vagabundiert sind oder die digitale Technik per se an allem Schuld war – ich weiß es nicht. Mich spricht Vinyl emotionaler einfach ganz anders an als die Digitaltechnik.

Mit dem Genesis One sieht die Geschichte nun aber komplett anders aus. Auf einmal ist dieses ‚Technoide’, welches der digitalen Wiedergabe anhaftet, wie weggeblasen. Die Musik steht total frei und losgelöst im Raum, nein, der Raum wird mit Tönen, Musik und Emotionen geflutet – ich war total perplex. Uns HiFi- und High-End-Testern passiert es ja immer wieder mal, dass wir nach den ersten Takten Musik das Interesse an einem Test verlieren. Entweder ist die Performance eher unterdurchschnittlich oder im Gegenteil so überragend, dass wir nur noch Musik, Musik, Musik hören möchten. Beim Genesis One ist Letzteres passiert.

Der Genesis One ändert nichts, aber auch gar nichts an den klassischen HiFi-Kriterien der angeschlossenen Komponente. Bass, Mitten, Höhen, klangliche Abstimmung – hier passiert nicht wirklich viel. Die räumliche Abbildung gelingt minimal großzügiger und präziser, der Bass vielleicht in Ansätzen straffer, aber das ist nicht wirklich weltbewegend. Es ist die Art und Weise, wie die Musik auf einmal wiedergegeben wird – ihre absolute Natürlichkeit, diese Lösgelöstheit von der Anlage, das schaffen normalerweise nur richtig gute analoge Quellen. Doch jetzt gelingt dies auch digitalen Komponenten, die sicher in der noch bezahlbaren Kategorie angesiedelt sind und von denen ich eine solche Performance nie erwartet hätte.

Für digitale Quellen scheint mir der Genesis One also ein absolutes Muss zu sein, denn diese Stromversorgung macht aus jedem guten Digitalgerät eine veritable Musikmaschine. Wie sieht es aber auf analoger Seite aus? Ich bin davon ausgegangen, dass sich hier in meiner Konfiguration nicht mehr viel tun wird. Erst vor kurzem habe ich mir für meinen Roksan Xerxes X das große Reference-Netzteil gegönnt, welches zum Preis einer guten Einsteigeranlage den Besitzer wechselt. Die für einen kleinen Synchro-Motor total überdimensioniert erscheinende Stromversorgung mit ihrem riesigen Trafo, satt Kapazitäten und Spannungsstabilisatoren verpasste dem Xerxes X einen unbeschreiblichen klanglichen Schub – was also sollte da mit dem Genesis One noch gehen?

Aber manchmal wird auch ein HiFi-Tester, der meint, seine Anlage in- und auswendig zu kennen, überrascht. Nein, dieser gewaltige Performance-Gewinn, welcher der Genesis One bei den digitalen Geräten brachte, den gibt es bei meinem ausgewogenen Plattenspieler nicht mehr. Aber trotzdem ist der Unterschied deutlich zu hören. Den Weg der Verbesserung, welcher das Reference-Netzteil schon eingeschlagen hat, wird hier weitergegangen. Das Ergebnis ist noch mehr Ruhe im Klangbild, die Musik ist noch losgelöster von der Anlage mit minimal mehr räumlicher Präzision – mit dem Genesis One ist einfach noch mehr Emotion und Fußwippfaktor im Spiel.

Egal ob digitale oder analoge Quelle – wer seine Anlage klanglich aufrüsten möchte, sollte sich auf jeden Fall mit dem Isotek EVO 3 Genesis One auseinandersetzen. Sie werden Ihre Anlage nicht wiedererkennen – versprochen.

Fazit
Ohne Wenn und Aber – mit dem EVO 3 Genesis One ist der Isotek-Crew um Mastermind Keith Martin wieder ein Meilenstein in puncto Stromversorgung einer High-End-Anlage gelungen. Optimiert auf jeden Einsatzzweck, liefert Isotek das richtige Gerät. Für Quellgeräte speziell aus der Digitalfraktion gibt es für dieses Geld wohl nichts Besseres am Markt als den EVO 3 Genesis One – das ist ganz großes High-End-Kino. Chapeau für die Referenz!“

Klangqualität: überragend
Ausstattung: sehr gut
Verarbeitung: überragend

  

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