03. April 2017

Q ACOUSTICS Concept 500: Fünf-Sterne-Test bei STEREO

„Wie sich all der konstruktive Aufwand denn klanglich niederschlägt, war dann natürlich eine naheliegende Frage, zumal sich die Q 500 bei einigen Messevorführungen schon derart in den Vordergrund gespielt hatte, dass wir eine gewisse unbescheidene Erwartungshaltung hatten. Leicht angewinkelt im großen, über 40 qm großen Hörraum mit ca. 2,50 m Abstand zueinander und etwas mehr Hörabstand am Accustic Arts Vollverstärker betrieben, zeigte sie sich gleich von ihrer munteren Seite. Bei einem unkritischen Impedanzverlauf und deutlich über 90 dB Wirkungsgrad kann nahezu jeder Verstärker das ihm innewohnende Potenzial voll abrufen – Doug McLeod lieferte eine ebenso überzeugende Vorstellung ab wie Leontyne Pryce. Noch etwas mehr Verve und ein Plus an Klangfarben empfanden wir, als die Audionet-Verstärker/CD-Kombi aus ‚Watt’ und ‚Planck’ das Zepter in die Hand nahm.

Verblüffend hier auch, wie stabil die räumliche Abbildung gelang, einzelne Schallquellen fest, wie angewurzelt schienen, zugleich aber das Zusammenspiel einzelner Künstler absolut harmonisch dargestellt wurde. Auch an der Kombination mit Octave HP 700 und RE 320 tönte die Concept 500 vorzüglich, wenn dies auch preislich nicht unbedingt unsere erste Empfehlung wäre. Mit den Audionets hingegen wären wir geneigt von einem Dreamteam zu sprechen: Hier fügte sich alles ineinander. Timing, Basskraft und Kontrolle, vor allem aber das auch in der Höhe sehr präzise Klangbild zeigten über die Preisklasse hinaus. Es wäre natürlich vermessen, diese kleine Standbox in einem Atemzug mit den ganz großen Namen der Lautsprecherszene zu nennen, aber die dort vorzufindende Festigkeit in der Abbildung ist hier dicht dran. Der Bass spielt schnell, schlank und unauffällig, bis er wirklich gefordert wird. Selbst langanhaltende Orgeltöne bringen die beiden kleinen Chassis erst sehr spät aus der Fassung.

Totos ‚I Will Remember’ kommt fulminant aus den Boxen, und auch Musik einer Gruppe wie ZZ Top beeindruckt: Zwar nicht durch Spektakel, aber durch von Minute zu Minute steigende Sympathiewerte, weil der Lautsprecher nie anstrengt, nicht nervt, nichts zudröhnt, aber durch seine anspringende Dynamik doch immer präsent ist. Eine Eigenschaft, die übrigens auch bei normaler, nachbarschaftsgerechter Lautstärke nicht verloren geht. Festzuhalten bleibt außerdem, dass die Concept 500 die Eigenschaften eines jeden vorgeschalteten Geräts deutlich zeigte.

Wer die Engländer bisher nicht auf der Rechnung hatte und in die Kategorie Billig-HiFi einsortiert hat, sollte diesem Lautsprecher auf jeden Fall etwas Zeit für eine ausgiebige Hörprobe spendieren‚ um herauszufinden, ob das nicht der Beginn einer wunderbaren musikalischen Freundschaft werden könnte.

Fazit
Der Sprung in die Oberliga ist den Briten mit deutscher Unterstützung souverän gelungen. Mehr noch, ab sofort reden sie dort ein sehr gewichtiges Wörtchen mit. Eine äußerst positive Überraschung zu einem mehr als fairen Preis!“

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