08. November 2021

Q Acoustics M20: „Günstiger Einstieg in große Klangwelten“

Das Online-Magazin lowbeats.de testet Ende Oktober 2021 die neuen Bluetooth-Aktivlautsprecher Q Acoustics M20:

„Mein Hörtest der passiven 3020i ist schon eine Weile her, aber schon die ersten Töne aus den M20 waren wie das Wiedersehen beziehungsweise -hören mit alten Freunden. Die präzise, angenehm sonore Tieftonabbildung der M20 fügt sich nahtlos an nahezu unverfärbte Mitten mit zartem Schmelz und natürlicher Stimmen-/Instrumentenabbildung. Der Hochton überzeugt mit einer für diese Klasse sehr guten Auflösung und ist dabei niemals lästig oder spitz.

Sehr gut ist auch die räumliche Darstellung. Die Bühne zwischen den Boxen ist breit gefächert, wobei einzelne Klangereignisse erstaunlich plastisch zwischen den Boxen erscheinen und bei Bewegung zentimetergenau zu verfolgen sind. Hier macht sich die resonanzarme Gehäusekonstruktion eindeutig positiv bemerkbar. Boxen mit weniger guten Gehäusen neigen viel mehr dazu, die Tonereignisse zwischen den Speakern mit einem nebligen Schleier zu versehen und diffuser erscheinen zu lassen.

Insbesondere in diesem Punkt unterscheiden sich getrennte Stereo-Lautsprecherpaare sehr deutlich von Soundbars. Völlig egal wie groß und teuer der Klangbalken unter dem Fernseher auch ist, mit ihrer limitierten Basisbreite können Soundbars einfach keine wirklich überzeugende Stereobühne erschaffen. Ein Pärchen M20 strategisch günstig links und rechts neben dem Bildschirm platziert erzeugt hingegen ein wesentlich glaubwürdigeres klangliches Abbild des Geschehens auf der Mattscheibe: weniger Kistenklang, mehr Bühnenfeeling.

Ein anerkennendes Kopfnicken verdienen die M20 auch für ihre Tiefton-Performance. Sie wirken viel erwachsener und vollständiger, als ihr Gehäusevolumen und ihre Treiberbestückung vermuten lässt. Allerdings mit der Einschränkung, dass ihre Pegelreserven begrenzt sind. Und Bassfetischisten werden um einen zusätzlichen Subwoofer nicht herum kommen. Mit extrem bassintensiver Musik und höheren Pegeln kommen die M20 schnell an ihre Grenzen. Ein praktisches Beispiel: Das Stück ‚Chameleon‘ von Trentemøller (Album ‚The Last Resort‘) sorgt bei höheren Pegeln über die M20 für deutliche Strömungsgeräusche aus den Bassreflexöffnung. Dennoch ist es erstaunlich wie vollmundig und sauber die M20 im Tieftonbereich sind, wenn man es mit der Lautstärke nicht übertreibt.

Fazit

Q Acoustics ist es gelungen, die fantastisch günstigen und musikalischen Passivlautsprecher 3020i zu einem ernstzunehmenden Aktivsystem auszubauen. Und das für einen erfreulich geringen Aufpreis.

Kritikpunkte gibt es so gut wie keine. Mancher hätte sich vielleicht einen HDMI-ARC-Anschluss gewünscht, aber über Toslink, mit optionalem Subwoofer und dank Abschaltautomatik sind die M20 auch so eine hervorragende Aufwertung für den Fernsehton. Bleibt nur zu hoffen, dass die im Text beschriebenen USB-Probleme des Vorserienmusters rasch ausgeräumt werden.

Aus klanglicher Sicht würde ich die M20 jeder Soundbar vorziehen. Doch nicht nur für TV und Musik im Wohnzimmer sind sie eine gute und günstige Wahl. Auch im Nahfeld für Musik und Gaming am Desktop macht das Aktivpärchen eine ausgezeichnete Figur. Hier wie dort ist eine Aufstellung auf passende Stand- bzw. Tischfüße aber dringend angeraten.

+ Erstaunlich vollwertiger, audiophiler Klang
+ vergleichsweise geringer Verkabelungsaufwand
+ praxisgerechte Anschlüsse, ordentliche Fernbedienung
+ ausgezeichnetes Klang/Preis-Verhältnis“

Lesen Sie hier den gesamten Test