02. Januar 2017

QED Reference Audio 40: Supertest beim AF-Journal

„Ganz ehrlich, ohne falschen Zungenschlag. Ich wollte nie wieder über Kabel schreiben, geschweige sie testen oder gar bewerten. Zu schlecht sind meine Erfahrungen mit diesem Thema. Zu nachhaltig die Begebenheiten um Strippen und Strippenzieher. Zu unverständlich aber auch, dass die seriösen Anbieter sich nie wirklich gegen diejenigen gestellt haben, die zum Leidwesen der Freaks ihr oftmals schwer durchschaubares Süppchen kochen, angereichert mit einer fetten Portion Frivolität und einem Schuss Kriminalität.

Dass ich rückfällig wurde, verdanke ich einer Kabelfamilie, die mir auf Anhieb sympathisch war. Das geht zunächst aufs Konto der aufgerufenen Preise. Das Lautsprecherkabel kostet rund 14 Euro der Meter, das ist durchaus akzeptabel. Egal, wie kritisch man gegenüber der schillernden Welt der Kabel auch sein mag, notwendig sind sie. Und Kabel aus dem Baumarkt sowie die meisten Beipackstrippen genügen auch nicht meinen Klangvorstellungen. Es geht vielmehr darum, eine nachvollziehbare, akustisch tragfähige Option zu suchen.

Und zu finden. Starten wir mit dem sogenannten „Kleinsignal-Verbinder“‚ auch Cinch-Kabel genannt. Das QED Reference Audio 40 kostet zwar 140 Euro der Stereometer (für 0,6 m sind es 120 Euro, für 3 m werden 178 Euro fällig), die ja auch erst mal verdient werden wollen, aber die Rechnung ging tatsächlich erstaunlich überzeugend auf: Das anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums aufgelegte Kabel ist – pardon, man muss es so sagen – der Hammer! Gefielen mir bis dato versilberte Kupferleiter nur bedingt bis überhaupt nicht, verblüffte das edle Reference 40 mit einer außergewöhnlich offenen und niemals nervtötenden Spielart. Das wird insbesondere dann offenkundig, wenn Sinfonieorchester in A-Stärke und große Chöre gemeinsam auftreten. Mehr – oder besser: viel mehr – darf man von einem Kabel nicht erwarten.

Ich habe das QED an verschiedenen Stellen ausprobiert, sei es als Bindeglied zwischen diversen Quell-Komponenten zum Vorverstärker oder letztlich als Brücke zwischen Vor- und Endstufe. Allen Aufgaben hielt es Hand. Dass das audiophile Leistungsversprechen vollends aufging, belegte die wohl beste Konfiguration im Umfeld dieser Ausgabe:

In der schuf das 40er ein formidables Bindeglied zur Röhrenendstufe Convergent JL 5, die wiederum mit der Gauder Akustik Berlina RC 8 verbunden war. Einfaches Fazit: Hätte das Kabel jedwede akustische Defizite unter seinem Mangan-Zink-Ferrit-Mantel, meine Kollegen und ich hätten es gehört (und darüber berichtet). So bleibt es nur bei einer Empfehlung, einer mit Nachdruck.

Fazit
Damit kommt der High Ender schon erstaunlich weit: Der Kleinsignal-Verbinder ist mechanisch und akustisch völlig untadelig. Wer ein wenig mehr will, muss erheblich mehr Geld ausgeben.

Bewertung
Klang: 5 von 7 Sternen
Verarbeitung: 5 von 7 Sternen
Preis/Leistung: 7 von 7 Sternen
Wertstabilität: 5 von 7 Sternen
Gesamtnote: hervorragend, fünf von 7 Sternen