11. November 2025

Canor Virtus A3: lesenswerte Lobeshymne auf darko.audio

Das britische Online-Magazin darko.audio veröffentlicht im November 2025 einen außergewöhnlichen, ungemein charmanten und lesenswerten Testbericht zum All-in-one-Vollverstärker Canor Virtus A3:

„Ersetzen Sie nun PCM durch Transistoren und DSD durch Röhren. Hallo Überschneidung. Dies entspricht der allgemeinen Wahrnehmung und Annahmen, die auf realen, aber nicht ausschließlichen Beweisen beruhen. Wenn direkt beheizte Leistungstrioden ohne Rückkopplung Lautsprecher über Ausgangstransformatoren mit einer halben Meile Wicklungen ansteuern, könnten wir zusätzlich einen lockereren, blumigeren Bass und vielleicht sogar einen vorzeitigen Abfall der Höhen feststellen. Wir könnten den resultierenden Klang als warm, dunkel und feucht empfinden. Einige bezeichnen ihn als musikalischer, andere als organischer. Dennis Had von Cary Audio nannte ihn Deep Triode. Diese Kommentare sind nicht in Stein gemeißelt. Sie legen lediglich allgemein anerkannte Parameter fest, ohne Abstufungen oder Ausnahmen zu berücksichtigen.

Um intelligent zu kommunizieren, müssen wir zunächst dieselbe Sprache sprechen. In diesem Fall können wir nun schnell und entschlossen die zentrale Leistung des A3 beschreiben. Ohne Konvertierungsprobleme von PCM zu DSD erzeugt er die räumlichen Effekte von DSD, ohne die Höhen zu versüßen oder abzurunden; den klassischen Röhreneffekt einer lebendigen Mikrodynamik mit erhöhten Farbtemperaturen, aber ohne deren unscharfe Transienten; und den klassischen Transistoreffekt einer ausgezeichneten Basskontrolle, dynamischer Großzügigkeit und extrem geringem Rauschen.

Das war’s. Ende.

Wenn man das Ganze in ein paar Sätzen zusammenfasst, wie es beim A3 der Fall ist, der seine beachtliche Funktionsvielfalt und Hardware in seinem ungewöhnlich tiefen Gehäuse unterbringt, klingt das nicht besonders beeindruckend. Doch für einen Transistor-Fan, der Art Audio und Ancient Audio SET, Octave Push/Pull-Verstärker hatte und eine breite Palette von Glow Bugs getestet hat, ist gerade das Nicht-Mehr-Sein der eigentliche Reiz. Es holt aus kleinen, erschwinglichen, versteckten Röhren einen etwas reichhaltigeren Klang und eine bessere Wiedergabe der Atmosphäre mit mehr Feuchtigkeit heraus, was zu einer subtilen Verbesserung des ‚Nachhalls‘ führt.

Dabei verzichtet es jedoch auf die üblichen Nebenwirkungen wie unscharfe Kanten und übermäßig dicke, trübe Texturen. Es vermeidet ein energisches Gefühl der Zurückhaltung, als würde man durch Wasser oder tiefen, losen Sand waten. Es verzichtet auf blumigen Bass und klebrige Wärme. Hier ist die Mikrodosierung entscheidend.

Wenn man eine grobe Rechnung anstellt und einen Hybrid als eine halb-halb-Lösung betrachtet, so wie wir genetisch alle zur Hälfte von unserer Mutter und zur Hälfte von unserem Vater stammen, halbiert der A3 seine Röhrenhälfte noch einmal. Meiner Meinung und meinen Ohren nach ist die Hälfte, die er eliminiert, einfach überhaupt keine Röhrensache. Es handelt sich um typische Kopplungskondensatoren. […]

Hier ist die interessante Frage, welche Aspekte des klassischen Röhrensounds der A3 zum Ausdruck bringt und welche er auslässt. Meiner Meinung nach lässt er alles weg, was mich dazu gebracht hat, Röhren komplett aufzugeben, und fügt nur die Elemente hinzu, die ich als angenehm empfinde. Mit einer Spannungsverstärkung von 34,5 dB und 100/150 Watt bei 8/4 Ω ist der A3 von Canor ist ein echter Treiber für normale Lautsprecher bis hinunter zu 82 dB und 83 dB in meinen Systemen im Obergeschoss und Büro. Doch selbst in Verbindung mit den 10 dB effizienteren Lautsprechern im Hauptsystem war beim Hören am Hochtöner oder Mitteltöner kein Rauschen zu hören.

Wenn wir die Eigenschaften des A3 zusammenfassen, erhalten wir einen fein abgestimmten Röhrenklang mit der Leistung eines Transistorverstärkers, Antrieb, Kontrolle und hervorragendem Rauschpegel. Um diese besondere Röhrenessenz mit separaten Komponenten zu duplizieren, wäre ein direkt gekoppelter Röhrenvorverstärker wie mein Vinnie Rossi LS1 erforderlich, der zu seiner Zeit dreimal so viel kostete – plus ein geeigneter Leistungsverstärker. Selbst nach 23 Jahren HiFi-Erfahrung fällt es mir schwer, den A3 mit separaten Komponenten zu duplizieren. Angesichts der Integration von MM/MC-Phono, DAC und Kopfhörerverstärker halte ich es sogar für kategorisch unmöglich, auch nur annähernd diese Qualität zu erreichen.

Das war’s. Ende. Diesmal wirklich.“

Lesen Sie hier den gesamten Test in englischer Sprache Händlersuche