Das Fachmagazin STEREO testet in seiner Mitte Dezember 2023 erschienenen Ausgabe 1/2024 den neuen Röhren-Phonovorverstärker CANOR Asterion V2 – und resümiert begeistert: „Der Asterion V2 ist zu musikalischen Höhenflügen imstande, wie man sie preisklassenunabhängig nur sehr selten zu hören bekommt”:
„[Für den Hörtest] hatten wir mit der Soulnote E-2 hochklassige Konkurrenz aus der Transistor-Fraktion herangeschafft, als Signallieferanten dienten die Plattenspieler Oracle Delphi MkV, ein Subchassis-Spieler mit SME 345, und der Yamaha PX-2 mit seinem stabilen Alu-Chassis und Tangentialtonarm. Diverse Tonabnehmer von Clearaudio, Audio Technica und Shure sorgten durch den Ein- und Ausbau der Tonabnehmer sowie deren präzise Justage für ein reges Treiben.
Den Auftakt gaben R. E.M. deren 1992erErfolgsalbum ‚Automatie For The People‘ just in einer neuen, vom Original-Masterband gezogenen Pressung erschien. Der Asterion stellte bereits bei den ersten Tönen klar, dass schlaffe Zügel und lustloses Geplänkel nicht sein Ding sind. Kraftvoll und dynamisch ging er zur Sache, besonders, als das Clearaudio Talisman aufspielte. Sehr intensiv war nicht nur die Stimme Michael Stipes zu hören, auch die um ihn herum gruppierte Band präsentierte sich voller Energie und Spiellaune und verdeutlichte einmal mehr, warum dieses Album damals ein Welterfolg war.
In der nächsten Runde lag Dizzy Gillespie auf dem Plattenteller, dessen 1962 live an der französischen Riviera eingespieltes Album ‚At The Riviera‘ in vielerlei Hinsicht bemerkenswert ist. 20.000 Zuschauer wurden Zeuge dieses sensationellen Konzertes, das von Lalo Schifrin meisterhaft arrangiert und von Quincy Jones nicht weniger gekonnt produziert wurde.
Auch hier ließ der Asterion nichts anbrennen, machte die Unterschiede zwischen den Charakteren der Tonabnehmer schnell deutlich und überzeugte mit dem nötigen Feingefühl für Tempiwechsel und dynamische Schattierungen. Hier spielte sich das MM-System Clearaudio Charisma wegen seiner wunderbaren Klangfarben und der reproduzierten atmosphärischen Dichte in den Vordergrund. Die weiträumige Abbildung des Asterion und die Fähigkeit, glaubhaft die Abstände der Musiker untereinander und die Größenverhältnisse der Instrumente zueinander darzustellen, war verblüffend.
Wer bei Röhren auf Weichzeichnung spekuliert, ist mit diesem Gerät allerdings an der falschen Adresse, denn das Ziel der Entwickler war eindeutig ein natürliches Klangbild, das die Aufnahmen mit allen darauf gespeicherten Ecken und Kanten und zuweilen auch schrillen oder sumpfigen Tönen wiedergibt, wovon aber glücklicherweise weder bei Camille Saint Saens‘ ‚Karneval der Tiere‘ noch bei Mozarts Konzerten für Klavier und Orchester mit Daniel Barenboim als Solist am Flügel und Dirigent etwas zu hören oder spüren war. Deutlich spürbar hingegen war die Klasse des Asterion, der zu musikalischen Höhenflügen imstande ist, wie man sie preisklassenunabhängig nur sehr selten zu hören bekommt.
Klang: sehr gut (1,2)
Messwerte: gut (2,2)
Ausstattung: gut (2,4)
Handhabung: gut (1,8)
Service & Umwelt: befriedigend (2,9)
STEREO Testergebnis: gut (1,6)“