„Der Canor spielte das, als wäre es eine gepflegte Vinyl-Scheibe – viel Herz, viel Schmerz, viele Informationen. Allein dieser satte Bass aus den Kontrabässen und Celli. Dann die Stimme aus der Mitte der Achse – das war die ganz große audiophile Show. Hier muss ich mich verneigen – und der Silberscheibe doch noch einmal eine Lebensberechtigung zugestehen. Es kommt halt auf das Können des Tonmeisters an.
Ich lege noch ein wenig Klassik auf. Es gibt keine Aufnahme von Puccinis Tosca, die mehr beklatscht wurde, als die Version von Karajan aus den frühen 60er Jahren. Die Decca bot alles auf, was sich für Geld kaufen ließ. Die legendären Sophiensäle wurden angemietet und die Wiener Philharmoniker angekarrt. Hier strahlt Pracht und Blut. Karajan at his best – jede Note ist mit Energie aufgeladen.
Fazit
Wie viel Potential steckt noch in der alten Silberscheibe? Immer noch eine Menge. Der Canor CD 1.10 widmet sich jedem Bit, will alles wissen. Der Wandler ist stark, aber insbesondere die Röhrenstufe bringt eine selten gehörte Leidenschaft ein. Das bereitet Freude. Wir hatten viele Player bei uns zu Gast. Die meisten günstiger, aber auch mit weit weniger emotionalem Zugang. Der Canor spielte sie alle an die Wand. Wer der CD noch die Treue hält – hier ist ein mächtiger Mitstreiter, der dank eingebautem DAC auch den bereits vorhandenem Digital-Equipment neues Leben einhauchen kann.
+ Habhafter und feiner, fast ‚analoger‘ Klang
+ Auch als Wandler für andere Digitalgeräte offen
+ Exzellente Verarbeitung
+ Symmetrisch/unsymmetrischer Ausgang“