01. Juni 2023

Epos ES-14N: hervorragendes Testergebnis bei hifi.nl

Das niederländische Online-Magazin hifi.nl testet im Juni 2023 die Kompaktlautsprecher Epos ES-14N:

„Die EPOS-Lautsprecher sind zwar der neueste Wurf von Karl-Heinz Fink, aber ihr Klang erinnerte uns sofort an frühere Modelle des deutschen Lautsprecher-Entwicklers, zum Beispiel die Q Acoustics Concept 500. Auch wenn die ES14N einen Hauch wärmer ist und einen viel schneller anspricht als die neutralere Q Acoustics, erkennt man sofort einige Eigenschaften, auf die Fink viel Wert legt, darunter die Resonanzfreiheit des Gehäuses. Doch unter dem Strich weist die EPOS wenig Verfärbungen auf und wirkt straff, ohne den Spaß an der Musik zu nehmen. Vollkommen neutral ist die ES-14N nicht, aber sie spielt kontrolliert und ohne auffällige Ausreißer im Klangbild.

‚Wow!‘ von Vincent Belanger, ein Stück aus unserer regelmäßigen Roon-Playlist mit Testtracks, setzt die EPOS sehr authentisch in Szene, mit einem Kontrabass, der mit erstaunlichem Körper im Hintergrund spielt. Auch das ist ein Vorzug dieser Lautsprecher. Sie sind nicht extrem groß, aber sie verfügen über eine Basswiedergabe, die der einer Standbox nahe kommt. Sie vermitteln ein sehr kohärentes Gefühl und lassen Anna B Savages ‚Hungry‘ sehr intim wirken. Savages Stimme hat einen schönen, vollen Charakter, und vor allem passt sie perfekt ins Gesamtbild.

Man kann auch ruhig den Lautstärkeregler weiter aufdrehen, ohne dass das Klangbild zusammenfällt. So gerät ‚Halo‘ der finnischen Metal-Band Amorphis bei höherer Lautstärke zu einem schönen Hörerlebnis. Die EPOS-Lautsprecher bringen die Energie und den Drive der Band wunderbar rüber. Der NAD C 658 Streaming DAC und die C 399 Endstufe brauchen sich nicht allzu sehr anstrengen hierfür.

Es geht aber noch besser. Im Zusammenspiel mit dem Hegel H590 klingt es  einen Hauch kontrollierter und ein wenig klarer, was die Eigenschaften der ES14N sehr gut ergänzt. Jetzt wird es ein wirklich sehr überzeugender Auftritt: größer und mit mehr Definition. Der ‚Imperial March‘ in der John-Williams-Version aus Berlin erscheint imposant und bedrohlich, wie eine echte Klangwand. Es bleibt ein Hauch von Dunkelheit und die Größe um die Lautsprecher herum, die wirklich den Eindruck vermittelt, mitten im Konzertsaal zu sitzen. Ein ähnlicher Eindruck entsteht bei Branford Marsalis‘ chaotischem ‚Bass Drum Concerto: IV Allegro brilliante‘. Auch hier rollt das Schlagzeug bedrohlich aus den Lautsprechern. Aber die vielen dynamischen Schlagzeugschläge sind straff und gut definiert, so dass dieses Werk seinen rasanten Charakter behält. Da die ES14N auch über ein gutes Timing verfügt, ist das Hörerlebnis überaus realistisch. Beim Wikinger-Folk auf ‚Huldufolk‘ von der französischen Band SKÁLD bekommen wir das Schlagzeug wunderbar zu hören. Einen Subwoofer vermissen wir hier sicher nicht (obwohl ein bisschen mehr Subbass immer möglich ist), denn es klingt wie ein richtig großes Schlagzeug. Das Bild ist absolut stimmig.

Fazit
Die EPOS ES-14N ist nicht das Nostalgieprodukt, für das man sie halten könnte. Im Gegenteil, sie zeigt auf faszinierende Weise, wie man ein älteres Lautsprecherdesign durch die Anwendung moderner Erkenntnisse und F&E-Techniken auf ein völlig neues Niveau heben kann. Die Größe und Form werden nicht jeden ansprechen, aber die ES-14N ist zweifellos ein Lautsprecher, der viel zu bieten hat – außer Verfärbungen, die sich hier wirklich sehr in Grenzen halten. Kombiniert man die EPOS mit einem anständigen Verstärker, was ein wirkliches Muss ist, ist die Versuchung, lauter und lauter zu hören, sehr groß.“

Lesen Sie hier den gesamten Test in Niederländisch