02. November 2022

Goldring 1006 und G1012GX: Supertest beim Magazin für Vinyl MINT

MINT, das Magazin für Vinyl, testet in seiner Ausgabe 11/2022 gleich zwei Magnet-Tonabnehmer des britischen Audio-Spezialisten Goldring:

„Das 1006 arbeitet mit einem elliptisch geschliffenen Diamanten, preisbezogen eine recht einfache Lösung, die aber klanglich voll überzeugt: Neben einem – zugegeben preiswerteren – Nagaoka MP- 110 öffnet der englische Abtaster den Hochton großzügiger, sorgt aber auch für eindrucksvolleres Gegengewicht im Bass. Die Abstimmung wirkt damit frisch, druckvoll und auf angenehme Weise spektakulär, wie ein entferntes Feuerwerk an einem milden Sommerabend. Kein Wunder, dass das 1006 auf preiswerten Brettspielern ein beliebtes Upgrade darstellt: Es lässt das Laufwerk stets ein bisschen größer und dynamischer klingen.

Diese extrovertierte, spielfreudige Charakteristik teilt das 1006 mit seinen größeren Geschwistern, etwa dem 1012GX. Das ist zwar noch mal 100 Euro teurer, letztlich aber das preislich attraktivere System. Denn sein ‚Gyger II‘-Nadelschliff gehört bereits zu den besseren Line-Contact-Profilen, die nicht nur länger leben als elliptische Schliffe, sondern mit ihren schlanken Flanken auch feiner abtasten. Der lebendige Hochton funktioniert hier noch besser, weil er wunderbar duftig und sauber wirkt, zugleich aber eine Fülle von ganz konkreten Informationen übermittelt. Daraus entsteht eine sehr suggestive, plastische Stereoabbildung und ein Reichtum an mikrodynamischer Struktur, ein spannendes, atmosphärisches Klangbild. Eindrucksvoll ist die Geräuscharmut des Gyger-Schliffs: Vinyl-Rauschen, Knisterschwaden unsauberer Pressungen und auch Verschleißschäden an älteren Platten treten gegenüber der Musik merklich in den Hintergrund. Nach dem Aufsetzen und vor dem ersten Musiktakt herrscht einfach mehr Stille – nicht nur im Vergleich zum 1006, sondern auch neben preislich vergleichbaren Mitbewerbern. Schon das ist ein Nadel-Upgrade wert.“