03. November 2022

Canor DAC 2.10: laut hifi.nl „ein hochwertiger DAC für Gourmets“

Das niederländische Magazin hifi.nl testet Ende Oktober 2022 den D/A-Wandler Canor DAC 2.10 und zeigt sich aufgrund der klanglichen Performance beeindruckt:

„Obwohl der DAC 2.10 nicht zu den teuersten D/A-Wandlern gehört, waren wir nach den ersten Hörerfahrungen überzeugt, dass er seinen Platz in einem High-End-System behaupten kann. Deshalb haben wir den Canor DAC 2.10 zunächst ausgiebig in Verbindung mit einem Hegel H590-Verstärker und den Focal Sopran N° 2 gehört, mit einem über AES/EBU angeschlossenen Auralic Aries SE als Digitalquelle. Zudem haben wir die Perlisten R5t Standlautsprecher eingesetzt – ebenfalls Lautsprecher, die viel über eine Aufnahme (und damit auch über die Qualität des D/A-Wandlers) verraten.

Wir haben es sehr genossen, den DAC 2.10 zu hören. Die Frage war jedoch, ob dieser Canor etwas anderes bieten würde als beispielsweise der M6x DAC oder die anderen DACs (z. B. von Matrix Audio), die wir bereits Anfang des Jahres im Testraum hatten. Und das ist tatsächlich so.

So klang ‚Police Dog Blues‘ aus Lambchops brandneuem Album ‚The Bible‘ (Qobuz 48/24) sehr schön über die Perlisten-Lautsprecher. Der Canor DAC gab diesen Song mit einem leicht warmen Touch und viel Soul wieder, was perfekt zur Stimme des Lambchop-Sängers Kurt Wagner passt. Von den ersten Tönen von ‚His Song Is Sung‘ an, der viel Streicher und eine Prise Klavier bietet, haben wir uns in diesen Sound verliebt. Mit der Aussage, dass ein bestimmter DAC-Chip einen bestimmten Klang hat, sollte man immer vorsichtig sein, denn was man hört, hängt nicht nur vom gewählten Chip ab. Und genau das wird hier bewiesen, denn der DAC 2.10 setzt seine Röhrenstufe gut ein, um trotzdem nicht den stereotypen ESS-Klang zu erzeugen.

Was übrigens nicht heißen soll, dass die Wiedergabe schwammig oder weich wäre; sie ist präzise, detailliert und zeitlich genau. Aber da ist noch mehr. Der Morgan Page-Remix von deadmau5s ‚Imaginary Friends’ oder ‘Monophobia’ im Sian-Remix auf ‘Here’s the Drop!’ klangen zum Beispiel sehr knackig und groß. Das hatten wir eigentlich nicht erwartet.

Über die Focal hörten wir ausschließlich Werke von Paul Wranitzky, die kürzlich von der Berliner Akademie für Alte Musik wieder aufgenommen wurden (ALAC 96/24). Bei ‚La Paix‘, Op.31/Postolka 12: III. Allegro, registrierten wir einen sehr angenehmen ‚Ich bin dabei‘-Realismus, vor allem, als nach der Hälfte des Stücks die Pauken zu hören sind. Dieses Werk beginnt leise und bricht dann mit einigen soliden dynamischen Spitzenwerten völlig aus. Mit dem Canor DAC bleibt jedoch immer ein sehr vielschichtiges und nuanciertes Hörerlebnis erhalten, bei dem z. B. die Flöte inmitten all der musikalischen Gewalt immer noch ihre Identität bewahren kann.

Das gilt auch für ‚World of Blue‘, einer neuen und viel zu kurzen Veröffentlichung der Slowcore-Band Spain. Wie man es von diesem Quartett erwarten würde, ist das Album voller langsamer, melancholischer Tracks mit fantastischen Jazzgitarren. So sparsame Musik und doch mit viel Fülle und Detailreichtum – etwas, das der Canor DAC 2.10 sehr schön zum Vorschein bringt. Das sanfte Klopfen auf der Hi-Hat, die klar klingenden Gitarrentöne mit langem Sustain, der repetitive Bass bei ‚Phone Machine‘, all das klingt hier sehr faszinierend.

Fazit
Ein Teil des Vergnügens mit einem DAC wie diesem besteht darin, dass Sie in aller Ruhe Ihre Lieblingsmusik hören und die verschiedenen subtilen Filteroptionen wie ein Gourmet ausprobieren können. Oder Sie wählen einfach aus, was Ihnen gefällt und lassen den DAC für immer in dieser Einstellung.

Der Canor DAC 2.10 richtet sich vor allem an Gourmets. Ein hochwertiger DAC, der dank der Kombination aus Dual-Mono-Layout und einer Röhrenausgangsstufe das Beste aus allen Welten bietet. Kein klinischer Wandler, sondern ein Gerät, das Ihre Musiksammlung präzise und doch organisch an den Verstärker schickt.“

Lesen Sie hier den gesamten Test in Niederländisch