Das niederländische Online-Magazin hifi.nl testet im Juli 2025 ausführlich die beiden Magnet-Tonabnehmer Goldring E3 und E4 und spricht eine klare Kaufempfehlung aus:
„Mit der E-Serie bietet das britische Unternehmen Goldring vier preiswerte Magnetsysteme an, die sowohl Einsteigern als auch aufstrebenden Vinyl-Enthusiasten eine etwas weniger bekannte, aber nicht weniger interessante Alternative zu den Marken bieten, die den Markt in der untersten Preisklasse seit Jahren dominieren. Die getesteten E3 und E4 sind die beiden teureren Modelle der E-Serie, aber sie liegen für mich immer noch im erschwinglichen Preissegment. Ein ausgiebiger Vergleich über mehrere Monate hinweg brachte interessante Erkenntnisse, vor allem aber jede Menge gute Musik.
Das Goldring E3 klang beim Hören mit dem Technics SL-1500C schön druckvoll. Die Tonalität war nach 20 Stunden schön ausgewogen, mit einer leichten Tendenz zum wärmeren Ende des Spektrums und einer großartigen räumlichen Abbildung. Die Musik bekam einen schönen Drive und zeigte ein gutes dynamisches Verhalten.
Das Goldring E4 klang sofort deutlich anders. Oder vielmehr ‚gleich, aber besser‘. Der dynamische und leicht warme Charakter des E3 war bei ihr deutlich zu erkennen, was angesichts der gemeinsamen Herkunft nicht weiter verwunderlich war, aber das E4 punktete einfach bei allem, was das E3 schon gut konnte. Der Bass war nicht unbedingt tiefer, aber er war schneller und detaillierter, die Dynamik hatte eine etwas höhere Explosivkraft und die räumliche Abbildung reichte deutlich über die Lautsprecher hinaus (d.h. vor und hinter ihnen).
Das Goldring E4 ist wirklich ein besserer Tonabnehmer und seinen Mehrpreis absolut wert. Das E3 ist außergewöhnlich leistungsfähig, und ich könnte gut damit leben, aber das E4 gibt einfach einen tieferen Einblick in die Musik und demonstriert besser, warum Vinyl immer noch eine fantastische audiophile Musikquelle ist.
Fazit
Mit der E-Serie brachte Goldring 2017 ein Trio interessanter Magnetsysteme im erschwinglichen Preissegment auf den Markt, das in den folgenden acht Jahren nicht die volle Anerkennung erhielt, die es verdient hätte. Mit der Einführung des E4 im Jahr 2023 hat Goldring meiner Meinung nach den Anschluss an die echte High-End-Klasse gesucht und gefunden.
Wer ein E1 oder E2 besitzt, kann sogar sehr leicht auf das E3 oder sogar das E4 mit seiner noch besseren Leistung aufrüsten. Das Goldring E3 würde ich relativ weit oben in der Einsteigerklasse ansiedeln, auf jeden Fall über dem alten AT95E von Audio-Technica und dem 2M Red von Ortofon, und mindestens neben dem 2M Blue von Ortofon.
Das Goldring E4 liegt nochmals etwas darüber. Mit seiner verfeinerten und transparenten Wiedergabe, den straffen Bässen, den farbenfrohen Mitten und den geräumigen und seidenweichen Höhen eignet sich der (Upgrade-) Tonabnehmer sehr gut für angehende Audiophile oder erfahrene Musikliebhaber, die ihr Geld lieber für Schallplatten als für Elemente ausgeben, aber gute Ohren haben und eine gute HiFi-Anlage besitzen. Die beiden musikalischen Magnetsysteme sind ein gelungener Einstieg zu einem erschwinglichen Preis!
Plus
+ Dynamische und farbenfrohe Wiedergabe mit viel Spielfreude
+ Stilvolles, modernes Design
+ Einfache Montage durch Innengewinde
+ In vielen Tonarmen einsetzbar
+ Wahlweise klangliche Unterschiede zur Konkurrenz
+ E1, E2 und E3 können mit einem Nadelwechsel auf E2-, E3- und E4-Niveau aufgerüstet werden
+ Das E4 ist ein audiophiles Upgrade gegenüber dem E3
+ passende Schrauben und ein kleiner Inbusschlüssel im Lieferumfang
+ Realistische Preisgestaltung
Minus
– vergleichsweise große Gehäuse
– Was unbekannt ist, ist ungeliebt (und das ist nicht gerechtfertigt…)“
Goldring E3
Goldring E4