26. Juni 2025

Goldring Ethos SE: „ein ungemein positiv überraschender MC-Tonabnehmer“

Das Online-Magazin hifistatement.net testet im Juni 2025 den MC-Tonabnehmer Goldring Ethos SE und hebt hervor, dass dieser Abtaster klanglich auch mit deutlich teureren Systemen mithalten kann. Am Ende heißt es: „Das Ethos SE hat eine dicke Empfehlung verdient“:

„Schon nach den ersten Minuten weiß ich, dass die Beschäftigung mit dem Ethos SE mehr Vergnügen als Arbeit sein wird. Die gelungene tonale Abstimmung lässt einen in den Klangfarben von Flügelhorn und Vibraphon schwelgen. Die Bass Drum kommt mit Volumen und Druck, der Bass vereint Fülle mit Präzision, die Gitarre und das Horn verwöhnen mit realitätsnahen Transienten.

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Für jeden Mingus-Fan dürfte das nur von Klatschen begleitete Sax-Solo in ‚Better Git Hit In Your Soul‘ den Höhepunkt der Scheibe markieren. Da dürften ohne direkten Vergleich selbst sonst von sehr hochpreisigen Tonabnehmern umschmeichelte Audiophile nicht das Geringste vermissen und einfach nur mit wippen: einfach gut!

Bei ‚Zaïs‘ erklingen die Pauken weit hinten aus einem großen Raum, dessen Höhe man erahnen kann. Die Bläser- und Streichergruppen agieren deutlich davor und werden auf der breiten Bühne genau fokussiert. Die Klangfarben bei dieser digitalen Aufnahme wirken eher warm, so dass nie der Eindruck von Rauigkeit oder gar Schärfe aufkommt. Das SE spielt immer entspannt und angenehm, doch ohne die Musik ihrer inneren Spannung zu berauben: Nicht nur die tonale Abstimmung gelang den Entwicklern ganz hervorragend.

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Man sollte sich vom moderaten Preis des Ethos SE nicht täuschen lassen: Es verdient selbst Tonarme, die ein Mehrfaches kosten. Erst dann kann es zeigen, was wirklich in ihm steckt.

Ich lege nach langer Zeit mal wieder eine der ersten Scheiben auf, die meine hohe Wertschätzung für die Produktionen von ECM begründet haben: John Abercrombie, Dave Holland und Jack DeJohnettes ‚Gateway‘. In ‚Back – Woods Song‘ legt Dave Holland ein hypnotische Bass-Riff vor, Abercrombie steigt mit seiner verzerrten Gitarre ein und Jack DeJohnette unterlegt das ganze mit seiner enorm tief gestimmten Bass Drum. Sein Spiel auf den verschiedenen Becken differenziert das Ethos ES sehr sauber.

Elektrogitarren im Jazz zählen nun wirklich nicht zu meinen Lieblingsinstrumenten, aber hier stimmt – nicht zuletzt auch wegen des Goldring – eben klanglich und musikalisch alles. Beim gerade mal zweiminütigem ‚Waiting‘ bezaubert der Kontrabass mit seinem mächtigen, knarzenden Ton, während Jack DeJohnettes sparsame Begleitung auf den Becken mit ihrer Farbigkeit erfreut: für mich ein sehr gelungener Ausklang der Beschäftigung mit dem ungemein positiv überraschenden Ethos SE, das ich beinahe an einen Kollegen weitergereicht hätte. Wäre er nicht zufällig im Urlaub gewesen, hätte ich mich um eine Menge Spaß gebracht.

Statement
Das Goldring Ethos SE spielt so ausgewogen, stimmig und im besten Sinne unspektakulär, dass es auch gegen deutlich kostspieligere Mitbewerber bestehen kann. Gründe dafür sind die satten Klangfarben, seine Schnelligkeit, die packende Dynamik und die Spielfreude, mit der es zur Sache geht. Das SE hat eine dicke Empfehlung verdient.“

Lesen Sie hier den gesamten Test Händlersuche