12. September 2022

IsoTek V5 Corvus: Kaufempfehlung vom lite-magazin.de

Das lite-magazin.de testet im September 2022 die brandneue 9-fache Netzleiste mit integrierten Filterelementen IsoTek V5 Corvus – und beschreibt eindrücklich den Zugewinn in der Klangqualität:

„Nach der ganzen Theorie kommen wir nun endlich zur Praxis: Hier fangen wir erst mal ohne unsere Testkandidatin an. Schließlich wollen wir ja wissen, welchen Unterschied der Einsatz der V5 Corvus macht. Also bestromen wir unsere Komponenten allein mit einer denkbar preiswerten Mehrfachsteckdose und verwenden als Netzkabel ebenfalls billigste Beipack-Strippen. So versorgen wir unseren SACD-Player Oppo UDP 203, den Plattenspieler Transrotor Dark Star, den Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Decade und den Vollverstärker Hegel H360. An ihm hängt ein Lautsprecher-Paar Audio Physic Midex 2. Wir starten mit der CD-Wiedergabe und spielen den Neil Young-Klassiker ‚On The Beach‘ in der Version von Boz Scaggs. Der Blues-Altmeister erhält dabei instrumentale Unterstützung von E- und Western-Gitarre, Orgel, Bass und Schlagzeug. Schon so klingt die wunderschöne Cover-Version, die zudem ausgesprochen gut produziert ist, wirklich sehr gut. Geht’s besser?

Nun übernimmt die V5 Corvus die Stromverteilung samt Filterung. Bei den Kabeln bleiben wir ebenfalls in der IsoTek-Linie: Sowohl zur Wandsteckdose als auch zu den Komponenten führt das IsoTek Initium. Wir starten erneut ‚On the Beach‘ – und erleben gleich mit dem Einsatz der Musik einen merklichen Unterschied: Die Instrumentalisten starten im Tutti, und bei diesem gemeinschaftlichen Beginn machen sich gleich mehrere Pluspunkte bemerkbar: Das Schlagzeug-Ass Jim Keltner tritt einmal kurz die Bassdrum, bereits dieser Ton der tiefen Trommel hat mehr Kick, Spritzigkeit und Wumms. Das von Keltner zugleich angeschlagene Ride-Becken klingt weniger Spitz und aggressiv, trotzdem setzt sich dieses Becken klarer durch, auch das Ausklingen des gedengelten Metall-Diskus können wir deutlicher hören. Der kongeniale Bassist Willie Weeks spielt auf den ersten Schlag einen Liegeton, der mit mehr Schub und Volumen unseren Raum füllt. Schon so macht der Anfang einen ganz anderen Eindruck und hat deshalb sofort unsere Aufmerksamkeit.

Die ganz dezent mitspielende Westerngitarre ist für uns sogar eine Neuentdeckung: Beim ersten Durchgang haben wir sie erst später mit ihrem silbrigen Anschlag vernommen. Auch die Orgel, die später ihren Ton mit einem Vibrato würzt, ist gleich von Anfang an dabei, wir haben sie vorher aber eher für eine ganz zarte Rückkopplung gehalten. Mit der V5 Corvus sind diese musikalischen Details nun heraushörbar. Die Wiedergabe hat eine größere Klarheit und Transparenz. In den folgenden Takten bestätigt sich dieser Eindruck. Das Schlagzeug hat an Punch und Dynamik gewonnen, der Bass ist nicht nur voluminöser, sondern auch konturierter. Das ist prima, denn mit Keltner und Weeks brillieren hier zwei der aktuell gefragtesten Session-Musiker an Bass und Schlagzeug. Wir haben auch den Eindruck, dass das Timing besser funktioniert und eine größere Entspanntheit in der Wiedergabe liegt. Bilden wir uns das ein? Wir tauschen nochmals zurück – und vermissen prompt die Pluspunkte.

Also wieder zurück zur V5 Corvus: So erreicht die Wiedergabe wieder ihr vorheriges Top-Niveau. So ist auch die Mattheit weg, die wir erst bei diesem zweiten Wechselspiel so richtig realisieren. Wir stellen zudem fest, dass von der Aufgeräumtheit auch alle anderen Musiker profitieren: Die Orgelakkorde sind inclusive aller Ajoutierungen, mit denen Jim Cox sein Spiel würzt, mühelos nachzuverfolgen. Die Gitarren klingen griffiger und crisper. Gerade die schönen Solo-Verzierungen der verzerrten E-Gitarre setzten mehr Akzente. Auch Boz Scaggs klingt nun noch eindrucksvoller: Seine charakteristisch-knödelige Stimme bleibt natürlich erhalten. Doch nun klingt der Gesang nicht mehr eingeengt, sondern hat – wie die Instrumente seiner Mitmusiker– mehr Platz zur Entfaltung. Was passiert nun, wenn wir zwar die V5 Corvus beibehalten, aber bei den Stromkabeln die Billigstrippen einsetzen? Es ist anders, und es dauert ein wenig, bis wir den Unterschied identifizieren können: die Wiedergabe hat ein wenig an Stimmigkeit und Entspanntheit eingebüßt.

Wir stellen den Vorher-Nachher-Vergleich nun auch via Vinyl an. Auf den Plattenteller kommt Oh Land mit ‚Desert Island‘. Bei dieser Elektropop-Nummer erleben wir mit der V5 Corvus die gleichen Meriten – diesmal aber auf rein analogem Weg. Die dänische Sängerin besitzt eine klare, überaus schlanke Stimme. Deshalb ist schon der Einstig, den Nanna Øland Fabricius leise, ruhig und intimen mit ihrem Gesang allein bestreitet, ein markanter Unterschied: Die Stimme hat mehr Tragfähigkeit und entwickelt sofort eine stärkere Ansprache. Diesen Wirkungszugewinn erzielen auch die Background-Vocals. Erst jetzt realisieren wir, wie effektvoll dieser Frauenchor hinter der Sängerin engelsgleich schwebt und zudem einen sirenenhaften Sog entwickelt: Man kann sich diesem herrlichen Chor nicht entziehen. Die dynamische Verbesserung führt bei ‚Desert Island‘ dazu, dass die zahlreichen elektronischen Samples knackiger und präsenter klingen. Das ist elementar für eine derartige Elektropop-Nummer – wie auch der Bass: Er entfaltet erst jetzt seine volle Tiefton-Macht und raumbeherrschende Durchschlagskraft.

Fazit
Die IsoTek V5 Corvus glänzt gleich dreifach: Als Verteilerleiste präsentiert sie mit neun Steckplätzen üppige Anschluss-Kapazitäten für komponentenreiche HiFi- und AV-Anlagen. Mit ihrem System Link ist sie zudem einfach erweiterbar. Dank ihres Überspannungsschutzes bietet sie all diesen Geräten Sicherheit vor zerstörerischen Spitzen und Impulsen im Netz. In der neuen V5-Version ist dieser Schutz deutlich ausgebaut, er reicht nun bis 45.000 Ampere. Neben der Schutzschaltung ist auch die Filtersektion aktualisiert: Die V5 Corvus stoppt effektiv Gleich- und Gegentaktstörungen, unterbindet Gegentakt-Übersprechen zwischen den Steckplätzen und verringert Funkeinstreuungen. Dadurch kann die Anlage ihre Klangpotenzial entfalten: Die Wiedergabe besitzt mehr Transparenz und Details, eine größere Plastizität und Räumlichkeit, eine bessere Dynamik und eine höhere Präzision, mehr Volumen gerade im Bass und legt insgesamt an Stimmigkeit und Entspanntheit zu. Das sind die Meriten einer sauberen Stromversorgung – und die V5 Corvus macht sie als Flaggschiff unter IsoTeks V5-Leisten im großen Maßstab möglich.

Praxis: 98 %
Performace: 98 %
Ausstattung: 97 %

Pro
+ mehr Transparenz und Details
+ größere Plastizität und Räumlichkeit
+ bessere Dynamik und höhere Präzision
+ voluminöserer Bass
+ neun Steckplätze für kompnentenreiche Anlagen
+ schützt vor Stromstößen, Spannungsspitzen und Überspannung
+ filtert Gleichtakt- und Gegentaktstörungen
+ filtert Funkeinstreuungen
+ erhältlich mit UK-, EU-, US-, AU-, CH- und ZA-Anschlüssen
+ robuste Ausführung
+ sehr gute Verarbeitung
+ An/Aus-Schalter zur kompletten Trennung vom Netz
+ Aux Out (System Link) zum Anschluss weiterer IsoTek-Produkte
+ für die Montage an der Wand oder im Regal geeignet (Montagematerial im Lieferumfang)
+ hochwertiges Netzkabel im Lieferumfang

Kontra
– keine“

Lesen Sie hier den gesamten Test