Auch das Online-Magazin i-fidelity.net widmet sich im Mai 2023 dem neuen Regallautsprecher Q Acoustics 5020. Chefredakteur Olaf Sturm kommt aus dem Staunen über die klanglichen Fähigkeiten dieser Kompaktboxen gar nicht mehr heraus:
„In Slow Motion beginnt ‚Jazz Is A Spirit‘ von Jakob Manz. Überraschend ist der Tiefgang des Schlagzeugs; gesellt sich der Bass hinzu, ist das Staunen perfekt. Nicht nur, dass die Wiedergabe in puncto Volumen für einen Lautsprecher dieser ‚Größe‘ überzeugt, sondern vor allem die dabei noch klaren Konturen sind ungewöhnlich. Eine Eigenschaft, die bisher in dieser Klasse fast exklusiv von der 400 Euro teureren KEF LS50 Meta geliefert wurde. Auch die klangfarbenstarke Abbildung der Trompete ist beeindruckend. Was den Reiz des Musikhörens beflügelt, ist die Fähigkeit eines Lautsprechers, das Klangbild im Raum realistisch abzubilden, Stimmen und Instrumente also dort zu ‚platzieren‘, wo eigentlich kein Lautsprecher steht. Die 5020 liefert hier ein für ihre Klasse absolut überdurchschnittliches Ergebnis.
Damit bietet sie sich auch an, die intensive Musik des Vokalensembles Voces8 zu übertragen. ‚The Veil Opens‘ beginnt mit schwebenden Tönen des Klaviers, dann setzen dezent die zum Chor vereinten Stimmen ein und die Q Acoustics schafft eine glaubhafte Atmosphäre. Nichts tönt miniaturisiert oder auch nur im Ansatz blutleer. Manch andere Box in dieser Klasse macht aufgrund ihrer akustischen Abstimmung aus jeder Form von Musik ein Spektakel. Das tut die 5020 nicht. Im Gegenteil erinnert sie mit ihrer neutralen und akkuraten Spielweise an deutlich kostspieligere Monitore. Dieses Nichtvorhandensein von akustischen Übertreibungen führt auch dazu, dass man mit einem solchen Lautsprecher lange – und das ist in jeder Hinsicht gemeint – Musik hören kann.
Elektronisches Feuerwerk von den Pet Shop Boys zwingt die 5020 selbstverständlich ebenfalls nicht zur Aufgabe. ‚I Will Fall‘ hat allerdings das Zeug dazu, dem Tiefmitteltöner alles abzuverlangen. Solange man es dabei mit der Lautstärke nicht übertreibt, pumpt die 5020 ein eindrucksvolles Maß an Energie in den Hörraum. Dabei überlagert kein Frequenzbereich den anderen, sodass die bei der Aufnahme hinzugefügten Phasendrehungen für interessante Effekte bei der Raumabbildung sorgen. Mit ordentlich Nachhall ist der Titel ‚The Grants‘ von Lana del Rey versehen, das hört man unter allen Umständen, aber selten in dieser Klarheit, weil es einfach so präzise ist.
Fazit
Vorsicht vor der neuen Q Acoustics 5020. Sie übt eine klangliche Gravitationskraft aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Das liegt an ihren exzellenten räumlichen Abbildungsfähigkeiten, den intensiven Klangfarben und vor allem an der Fähigkeit, musikalischen Fluss zu erzeugen. Ist der Ton eine Perle, kreiert diese Q Acoustics eine Perlenkette. Zudem gilt John Ruskins eingangs erwähntes Postulat ‚Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten …‘ hier eindeutig nicht. Formgebung, Material, Technik und Klangqualität weisen in Summe auf eine deutlich höhere Preisklasse. Die wunderbare Art und Weise, wie sich mit der Q Acoustics 5020 Musik hören lässt, wird ihre Hörer, zu denen auch wir fortan gehören, sehr sehr lange glücklich machen.
Klangqualität: überragend
Ausstattung: sehr gut
Verarbeitung: sehr gut“