07. März 2022

Q Acoustics Concept 50: „eines der interessantesten Angebote des Markts“

Die neue Standbox Concept 50 des britischen Lautsprecher-Spezialisten Q Acoustics überzeugt im Test des Fachmagazins STEREO, Ausgabe 4/2022:

„Bereits nach den ersten Hörrunden mit dem ‚Imperial March‘ aus Star Wars und ‚Somethin‘ Else‘ von Cannonball Adderley hatte sie uns mit ihrer knackigen und akzentuierten Spielweise neugierig auf ihren weiteren Auftritt gemacht. Das Klangbild war offen, ohne scharf zu wirken, was insbesondere bei den orchestralen Klängen des ‚Krieg der Sterne‘ schnell zu Ermüdungserscheinungen hätte führen können. Die dynamischen Anforderungen des Klangkörpers und das spektakuläre Geschehen im Tieftonbereich meisterte die zierliche Standbox ebenfalls, ohne mit der Wimper zu zucken. Alles hörte und fühlte sich harmonisch und wie aus einem Guss an. Da dickte im Bass nichts auf, da war keine Lage Fett im oberen Bassbereich zu hören, und die Höhen fügten sich hier harmonisch an. Das kippte ein wenig mit der ein oder anderen durchschnittlichen, nicht sonderlich überzeugenden Rock/Pop-Produktion, zu der man getrost Tom Pettys ‚Cabin Down Below‘ vom ‚Wildflowers‘- Album zählen darf. Ja, das war anmachend, der leicht frivole Charakter des Songs kam auch prima ‚rüber, aber selbst mit einem souveränen, leicht warm timbrierten Verstärker wie dem Musical Fidelity M8xi war es zuweilen hörbar, dass hier noch nicht die Liga des ‚Spiel ohne Grenzen‘ erreicht war. Was weniger an den bei dieser und ähnlichen Aufnahmen leicht überakzentuierten Hochtonwiedergabe lag, sondern vielmehr an einem Mangel an Aura, jenes schwer zu fassenden emotionalen Klangbildes, das aus einem Musikstück einen Moment der Verzückung werden lässt.

Packen dagegen konnten uns AC/DC mit ‚Whole Lotta Rosie‘ schneller, als diese Zeilen eingetippt waren. Das kam ansatzlos und kraftvoll, keinerlei künstliche Zurückhaltung spürbar. Die Spaßrunde fand ihre Fortsetzung mit Betty Davis, der kürzlich verstorbenen Ex-Frau des Jazzidols Miles Davis. Ihr sehr selbstbewusst vorgetragenes ‚They Say I’m Different‘ brachte sie so humorvoll wie stolz ‚rüber, und die Concept 50 legte ihr dabei keinerlei Steine in den Weg.

Ganz zum Schluss war uns danach, es nochmal ordentlich krachen zu lassen, wobei uns John Mellencamp mit ‚Paper in Fire‘ hilfreich zur Hand ging. Der Bass hämmerte sauber, knackig und mit ordentlichem Punch durch den Hörraum und ließ uns in dem Gefühl zurück, unsere Zeit mit einem richtig guten, clever konstruierten und im besten Sinne untypisch englischen Lautsprecher mit hoher Langzeittauglichkeit verbracht zu haben.

Fazit
Elegantes Äußeres in Verbindung mit sehr gutem Klang und einer moderaten Preisgestaltung machen die Concept 50 zu einem der interessantesten Angebote des Marktes, zumal auch die Verarbeitung bis ins Detail von Sorgfalt zeugt.“