08. Oktober 2021

Q Acoustics Q Active 400: lesenswerter Test in AUDIO

Im Fachmagazin AUDIO, Ausgabe 11/2021, ist der erste Test des größeren Streaming-Systems Q Actice 400 erschienen. Hier Auszüge aus dem lesenswerten Bericht:

„Wie klingt das Konzept? Kennen Sie ‚Senjutsu‘? Das ist das neue Album von lron Maiden – wie üblich randvoll mit deftigem, dynamischem Hardrock. Die Q Active 400 holte das Beste aus diesen Kaskaden heraus. Hier und da beschlich uns das Gefühl, die Kleine hätte sich verschluckt. Da wurde mitunter komprimiert und die musikimmanente Grobdynamik geglättet.

Wie kommen wir aus dieser Handbremsen-Falle heraus? Wir müssen die Musikrichtung wechseln. Nicht weniger Dynamik, aber feiner gestaffelt. Das Boston Symphony Orchestra spielt Schostakowitschs fünfte Sinfonie unter Andris Nelsons, eine Live-Aufnahme. Die QO Acoustics staffelte den Raum, zeigte die Weite, dazu die Wucht von Kontrabässen und gedoppelter Kesselpauke – hier wuchs sie weit über ihre kompakten Maße hinaus.

Also kein Rock, sondern eher Klassik? Das wäre ein Fehler. Es kommt auf die gewünschte Lautstärke an. Die Q Active 400 kann und will nicht brachial laut, denn auch ihre internen Hochleistungs­Endstufen können nicht zaubern. Gehobene Zimmerlautstärke ist aber selbstverständlich möglich.

Wie wäre es mit populärem Jazz? Greifen wir zu Till Brönner mit seinem Album ‚Nightfall‘. Das haben wir in Hi­Res, aber auch als schwarze Scheibe. Das wäre doch was – damit können wir gleich den MM-Port ausprobieren. Hinein in den ersten Song. Brönner hat seinen Gefährten Dieter Ilg mitsamt seinem Kontrabass ins Studio einbestellt. Also nur zwei Instrumente. Aber toll, was die beiden Herren aus dem Leonard Cohen Song ‚A Thousand Kisses Deep‘ formen. Kontur muss her.

Wie hielt es die Q Active mit diesem audiophilen Wert? Erstaunlich. Halb links der Bass, halb rechts der Mann mit der Trompete. Alles sehr markant und klar in der Struktur. Da flirrten die Membranen, wozu vor allem der schreitende Bass beitrug. Das machte die Q Acoustics wirklich gut. Das hatte Spiellaune und sah blendend aus: Ein Plattenspieler in der Mitte, die kleinen Säulen davon links und rechts. Feinster, gelebter Minimalismus.

Fazit
Q Acoustics hat sich seit 2006 sich mit singulären Modellen etabliert. Die Q Active 400 ist wieder so eine Box, die es so sonst nirgendwo gibt. Viel Elektronik wurde verbaut, dennoch wirkt sie geradezu beschützenswert kompakt. Das Konzept funktioniert. Es besteht nicht darin, brachiale Pegel in übergroße Wohnzimmer zu bringen. Sondern richtig eingesetzt feinste musikalische Strukturen mit erfrischendem Sinn für Lebendigkeit zu produzieren.

Audiogramm
Pro: Großaufgebot an Optionen, human und samtig abgestimmt
Kontra: begrenzte Dynamik

Klangurteil: 88 Punkte
Preis/Leistung: sehr gut“

Download des gesamten Tests als PDF-Datei