24. Juni 2024

Luphonic H1: Supertest des Analog-Plattenspielers im Mint Magazin

In der Juli-Ausgabe 2024 des Magazins für Vinyl-Kultur „Mint“ findet sich ein Test des Analog-Plattenspielers Luphonic H1 – der hessischen Marke, die IDC Klaassen gerade im Mai diesen Jahres neu in sein Vertriebsprogramm integriert hat. Hier einige Auszüge:

„Die Goldrings harmonieren sehr schön mit dem Luphonic-Arm und unterscheiden sich nur in ihrem Nadeleinschub. So kann man durch Nadeltausch vom ganzheitlich-druckvollen 1006 (elliptische Nadel) bis zum eklektischen 1022 (Gyger 1) oder gar dem 1042 mit dem seltenen Gyger-S-Schliff aufsteigen. Der Luphonic H1 bietet jedem davon eine optimale Plattform und lässt uns tief in die Rillen eintauchen. Der Spieler holt die Musik weich und glatt an die Oberfläche, wie das nur echte Spitzenlaufwerke hinbekommen. Dynamische Aufnahmen entwickeln sich auffallend lebendig, aber auch breitbandig. So behält der mürrisch dissonante Post-Punk von Deliluh auf ‚Oath Of Intent‘ alle Strukturen, die er für maximale Wirkung braucht: die Gitarren kantig und kristallin, der Bass mit Punch – und das Ganze auch bei dieser hoch ausgesteuerten 45er-LP ohne Unsauberkeiten. Ob Verzerrungen so im Studio aufgenommen wurden oder erst beim Abspielen entstehen, ist ein riesiger Unterschied. Was wir hier an Klirr-Oberwellen hören, gehört eindeutig in die erste und damit die authentische Kategorie.

Reicht das, um mit ähnlich teuren Regas mitzuhalten? Dynamisch auf jeden Fall. Auch das Timing, das rhythmische Gespür ist beim H1 gut ausgeprägt – wenn auch anders im Charakter als etwa beim Planar 8: Der H1 wirkt, als würden die Bandmitglieder über ihn ein wenig langsamer, aber auch konzentrierter spielen und dabei jedes musikalische Motiv ausbuchstabieren. Billie Eilishs neues Album ‚Hit Me Hard And Soft‘ erhält durch den deutschen Spieler eine faszinierende Eindringlichkeit und Nähe. Dass wir den H1 momentan gar nicht mehr ausschalten wollen, hat er aber auch einem unscheinbaren Mitspieler zu verdanken: dem Houdini von The Funk Firm. Zwischen Headshell und Tonabnehmer montiert, lässt dieser raffinierte Headshell-Entkoppler den für sich genommen sehr preiswerten K2 klingen wie einen dreimal so teuren Arm: weich, neutral, räumlicher und ruhiger, aber auch noch dynamischer als ‚ohne‘. Nach ausgiebigem Hin und Her keine Frage: Das Ding bleibt drin – und der Plattenspieler bis auf Weiteres im Dauereinsatz in unserem Hörraum.

Fazit
Modern, minimalistisch und fast ein wenig unterkühlt sieht der Luphonic H1 aus. Im Hörtest überrascht uns der deutsche Spieler allerdings mit Temperament und Tempo. Ein gelungenes Analogdebüt – und eine spannende Alternative in einer Preisklasse, die Auswahl gebrauchen kann.“