13. September 2021

Canor AI 2.10 und CD 2.10: „Geheimtipp“ im Stereoplay-Test

In der Ausgabe 10/2021 des HiFi-Magazins Stereoplay widmen sich die Testredakteure der Verstärker-CD-Spieler-Kombination Canor AI 2.10 und CD 2.10. Und schwelgen in höchsten Tönen…

„Zuerst die CDs. Das muss ein Player beherrschen: schwelgen, sich in die Streicher legen, als wäre es ein magischer Teppich, auf dem man abheben kann. […] Der Canor-Player hat das perfekt erkannt. Gerade wenn die hohen Streicher ins Fortis- simo übergehen, klingt das an anderen Playern zu hart. Samt wollen wir es haben. Zugleich das ganz große Panorama. Das auch der Canor zu liefern versteht.

[…]

Also wieder an den Canor, doch diesmal nur in seinen Fähigkeiten als D/A-Wandler. Tut uns leid, liebe CD-Fans – der High- Res-Datensatz klingt deutlich besser. Wunderbar die Eleganz der Streicher, die schneidenden Impulse der Blechbläser sind plötzlich nicht hart und dünn, sondern strahlend wie aus Gold geschmiedet. Toll, dass der Canor auch diese Kür beherrscht.

Der Vollverstärker folgt der gleichen Sprache. Auch er tönt satt und tendenziell samtig. Alle Versuche ihn zu peinigen, laufen ins Leere. Beispielsweise der Bond-Song ‚Live and let die‘ von Paul McCartney. Da zündet der Meister plötzlich das Feuerwerk, es braust, die Klangwellen sind stattlich. Schlechte Amps beginnen dann zu komprimieren. Doch nicht der Canor. Alles kommt erstaunlich human und sinnig ausden Membranen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Hier liegt keine Bremse an, aber alles ist einem clever erhörten Klangbild Untertan.

Nehmen wir nun den Player oder den Vollverstärker? Wer schlau ist, schreibt beides auf den Wunschzettel. Zum Ersten ist alles auf Familienbande getrimmt. Eine symmetrische Verbindung per XLR ist der ideale Brückenschlag. Dazu darf man die Zwillinge mit ihrem mutigen Design nicht trennen. Abermals: Hier haben die Entwickler nicht nur am Computer konstruiert, sondern auch sicher in langen Hörsitzungen feingetunt. Die beiden Canors stehen tendenziell auf der warmen Seite. Röhren eben – satt und sinnlich mit einem für die Fans unwiderstehlichen Samtglanz.

Fazit CD 2.10
Ein Tresor. Allein das schöne Gefühl beim Einzug der CDs – das ist Inszenierung. Selten haben CDs schon bei 16 Bit so human und stimmig geklungen. Der D/A-Wandler ist die formvollendete Zugabe. Canor ist viel zu schade für einen Geheimtipp. Angesichts der klanglichen Meriten sollte das ein Superseller auf dem Weltmarkt sein.

Gesamturteil 89 Punkte
Preis/Leistung: sehr gut

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Fazit AI 2.10
Haben wollen. Das ist eine Kombi, die sich auch ein scheinbar gesättigter High- End-Fan wünschen sollte. Der Amp ist der Motor und oberster Verwalter. Erstaunlich die Kombination aus Röhren und einer digitalen Endstufe. Ein großartiger Wurf. Hier haben die Ingenieure in langen Sitzungen gelauscht.

Gesamturteil: 78 Punkte
Preis/Leistung: überragend

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