08. Juni 2021

CANOR AI 2.10: „wundervolle Mischung aus Röhren-Vorverstärker und Digital-Endstufe“

„Die Haptik des CANOR AI 2.10 ist wirklich gut gelungen. Kein einziger verbliebener Grat ist am sauber hergestellten Gehäuse ersichtlich und auch nicht mit den Fingern spürbar.

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Außen Hui, innen Pfui? Nein, für den CANOR AI 2.10 gilt dies nicht. Ist er doch von innen ebenso sauber aufgebaut, wie er von außen erscheint. Wie es sich gehört, ist die Vorverstärker-Abteilung mit den Röhren vom restlichen Innenleben abgetrennt.

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Kraftvoll und rhythmisch beginnt das Pianospiel bevor die leicht heisere Stimme des Soul-Sängers einsetzt. Und die rotzig gespielte, zackige Art, so kennt man Streicher in diesem Song eigentlich nicht. Toll, diesen Drive teilt mir der Canor AI 2.10 gekonnt mit. Getoppt wird die Chose dann noch durch die zackigen, leicht aggressiv gespielten Bläsersätze. Schmuseröhre? Nö, das ist dieser Verstärker definitiv nicht. Äußerst präzise zieht er sein Ding durch, und so macht er mir richtig Spaß, dieser RnB!

Etwas ruhiger geht es weiter mit ‚Read Meat‘ von Otis Taylor vom ELAC-Sampler. Fein und luftig spielt er auf den Saiten der Gitarre und begleitet sie mit seiner feinen rauchigen Stimme, die stabil in der Mitte vor mir steht. Weiter höre ich von dieser CD ‚Rosas Cantina‘ von David Munyon. Ein leichtes Schmatzen hat er in seiner Stimme, so genau ist mir das bisher noch nicht aufgefallen, äußerst interessant wie ich finde. Sehr detailfreudig geht er also zur Sache, der Canor AI 2.10.

Fazit
Mit dem Vollverstärker CANOR AI 2.10 ist den Slowaken eine wundervolle Mischung aus Röhren-Vorverstärker und Digital-Endstufe gelungen. Elegant und überzeugend wie das Design ist auch der Klang. Eine Schmuseröhre ist er nicht, doch gekonnt bedient er sich des klanglichen Charakters von Röhren in der Vorstufe. Die sehr feingliedrigen und luftigen oberen und mittleren Lagen werden ergänzt von einem völlig unangestrengten und sauberen Tiefton. Und wie dieser Verstärker den Raum aufbaut, ist schon eine Klasse für sich. Was mir dabei gut gefällt, er bläht ihn nicht über Gebühr auf, sondern bleibt in seinen Dimensionen realistisch.“

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