13. Januar 2021

Canor PH 1.10: sensationeller Test der Phono-Vorstufe bei LP

Das Fachmagazin LP widmet sich in Ausgabe 2/2021 dem Schwerpunkt Phono-Vorverstärker. Ein Highlight unter den Testberichten ist der Canor PH 1.10 Röhren-Phonovorverstärker:

„Große Röhrenphono zum Freundschaftspreis

Dann können wir uns ja endlich dem Musikhören mit dem PH 1.10 widmen. Im Reed 1X war noch das Benz ACE-SL eingebaut und durfte den Job übernehmen, die ersten Töne für den Canor zu liefern. Und gleich für Staunen zu sorgen: Das ist nämlich mal so gar nicht das warme, kuschelige Klangbild, das der Volksmund einer Röhrenkonstruktion so gerne andichtet. Kenner wissen‘s besser: Eine gute Röhrenschaltung zeichnet sich vor Allem durch eine sehr leichfüßige, detaillierte und dynamische Wiedergabe aus. Was exakt das ist, was der Canor par excellence zelebriert. Apropos Dynamik: Ich habe mich getraut, den alten Three Blind Mice-Klassiker ‚Misty‘ aufzulegen. Nun kann man bezüglich des musikalischen Gehalts der Darbietung des Tsuyoshi Yamamoto Trios durchaus geteilter Meinung sein, aber wenn‘s dynamisch nicht passt, dann klingt‘s auch noch schlecht. Das hier, das ist eine Sound-Offenbarung. Mit erstaunlich wenig Rauschen in den leisen Passagen lassen Benz und Canor die harten Klavieranschläge so leicht und locker explodieren, dass es fast klingt wie – jawohl: live. Ganz erstaunlich.

Bei Soul-Könner Terry Callier gibt‘s dann auch Wärme und Schmelz in der Stimme, auch hier fällt die straffe dynamische Gangart auf, besonders beim Schlagzeug.

Stimmigkeit und Wucht verhelfen auch Blueser Henrik Freischlader zu einem überaus überzeugenden Auftritt. Und hier zeigt sich dann auch, warum jeder anständige Gitarrenverstärker mit Röhren bestückt ist: Das ist so schön dreckig, lebendig und passend, da willste nichts anderes mehr.

Hab ich noch andere Abtaster probiert? Aber ja: Der extrem klare und kräftig Charakter des Canor zeigt sich auch mit Hilfe eines Orton Per Winfeld Ti. Es spielt noch feiner und tut an den Enden des Spektrums noch etwas mehr als das Benz. Der Canor ist für die Unterschiede völlig transparent. Er stellt sicherlich die günstigste Eintrittskarte ins Reich der Super-Phonovorstufen dar, die wir in diesem Heft im Angebot haben.

Canors tolle Röhrenkonstruktion glänzt mit pfeilschnellem Antritt, einer hochdynamischen Gangart und ganz viel Transparenz. In Verbund mit dem gelungenen Bedienkonzept schon fast ein Schnäppchen!“

 

 

 

Download des gesamten Tests als PDF-Datei