Anfang April 2025 war es so weit: Das Online-Magazin lowbeats.de veröffentlicht den ersten Test des neuen Standlautsprechers Epos ES-28N. Und Chefredakteur Holger Biermann urteilt im Fazit begeistert: „[Klanglich], vor allem in Bezug auf Klangfarben, Mittentransparenz und Feinheit, sehe ich die ES-28N [in dieser Preisklasse] uneingeschränkt vorn“:
„Die Epos ES-28N ist eine 3-Wege Standbox mit mittlerem Wirkungsgrad (86,1 dB) und weitreichendem Tiefbass (Bassreflex-Abstimmfrequenz: 30 Hertz), der ab 100 Hertz ganz sanft beginnt, abzufallen. Es ist einer von Finks Tricks, um Lautsprecher auch in der Nähe der Rückwand nicht allzu ‚dick‘ klingen zu lassen. Absolut erfreulich sind die niedrigen Verzerrungen, welche die Epos-Standbox zu einem Dauer-Pegel von 107 dB befähigt. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass die ES-28N mit dynamischen Musiksignalen fast 120 Dezibel Schalldruck erreichen kann, bevor sie unbotmäßig verzerrt – ein exzellenter Wert. Der aber nur erreicht wird, wenn ein entsprechender Verstärker angehängt wird.
Wenn die Epos dann spielt, hat sie augenblicklich etwas Erhabenes. Es klingt einfach im besten Sinne ’schön‘, sehr natürlich, glaubhaft-räumlich und satt im Bass. Auffällig – auch im Vergleich zur kleineren ES-14N – ist die hohe Spielfreude und eine schöne Leichtigkeit im gesamten Mittelhochton. Ein Lautsprecher, der derart heftig nach audiophil aufgenommenen Singer Songwritern aus dem Hause Stockfisch ruft? Der bekommt erst einmal Deftiges. Auf dem ‚Burning Down The House‘-Cover vom E-Bass-Virtuosen Marcus Miller schmettern die Bläser, dass es nur so eine Freude ist. Und unter all dem dieser kernig groovende Bass des Meisters.
Die ES-28N dividiert das alles schön auseinander, lässt die Bläser funkeln und trifft exakt den richtigen Ton. Der Bass kommt satt und schön druckvoll, wenn gewünscht mit brutalem Pegel, aber nicht immer mit der letzten Präzision.
Spätestens jetzt schlug die Stunde der Epos, welche die scheinbar zerbrechliche – manchmal nur gehauchte – Stimme von Heather Nova nahezu perfekt in den Raum stellt. Klangfarben-Stärke und die Kunst der feinen Mittenauflösung ergeben hier ein wunderschön organisches Ganzes. Wäre ich Heather Nova nicht schon vor Jahrzehnten verfallen, wäre es spätestes nach dem Hören des neuen Albums über die Epos um mich geschehen…
Fazit
Karl-Heinz Fink ergänzt seine audiophile Epos ES-Reihe mit einer Standbox, die technisch-akustisch alles mitbringt, was gut gemachte Passiv-Lautsprecher heute auszeichnet. Damit setzt er im Markt ein dickes Ausrufezeichen. Im Vergleich zu anderen Lautsprechern dieser Preis- und Anspruchsklasse ist die Epos äußerlich vielleicht noch am ehesten als klassische ‚Box‘ zu erkennen. Klanglich indes ist sie als ausgesprochen universell einzustufen und insgesamt so verzerrungsarm, dass mit entsprechenden Verstärkern enorme Pegel möglich sind.
Darum aber geht es ja nur in Ausnahmefällen. Im Vordergrund steht – jedenfalls bei LowBeats – immer noch der sogenannte ‚beste Klang‘ bei gehobener Zimmer-Lautstärke. Und diesbezüglich, vor allem in Bezug auf Klangfarben, Mittentransparenz und Feinheit, sehe ich die ES-28N uneingeschränkt vorn.
Pro
+ audiophiler, harmonisch-lebendiger Klang mit sattem Bass
+ sehr pegelfest
+ ungewöhnlich resonanzarmes Gehäuse
Kontra
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