13. Juli 2023

IsoTek V5 Elektra im hifi-ifas.de Test: „Bringt klangliches Potential vollends zur Geltung“

Der in den letzten Jahren zu einem renommierten HiFi-Onlinemagazin gewordene Blog hifi-ifas.de testet im Juli 2023 den Netzfilter IsoTek V5 Elektra und beschreibt die klanglichen Verbesserungen so detailliert, dass wir nachfolgend den gesamten Hörtest zitieren „müssen“:

„Da sich im Hörraum gleich mehrere Gerätschaften versammeln, machte es für mich durchaus Sinn, gleich drei unterschiedliche Konstellationen mit der Elektra auszuprobieren. Allesamt vorher an einer normalen Leiste angeschlossen, so dass sich die klangliche Unterscheidung alleine darauf bezieht. Bei meiner ersten Installation versorgt die IsoTek V5 Elektra einen Linn Sneaky DS Streamer sowie den Nubert ampX mit der notwendigen Elektrizität. Daran angeschlossen die Kompaktboxen Bowers & Wilkins CM5, die seit vielen Jahren ihrer Arbeit nachgehen.

Da mir die klanglichen Meriten also durchaus aufgrund des tagtäglichen Gebrauchs sehr vertraut sind, fiel mir fast der Cremant aus der Hand, als via Roon und mit 88,2 kHz hochaufgelöst über Qobuz das Stück ‚Emilia‘ von Ted Poor (Album: You Already Know) mit Einbeziehung des V5 Elektra Netzfilters angestimmt wurde. Holla, die Waldfee! Da ist doch unüberhörbar eine ordentliche Zunahme an Sauberkeit, Druck und Umriss im Bass zu vernehmen. Es entsteht glatt der Eindruck, dass das Ganze eine Oktave tiefer hinab reicht, was an für sich rein technisch gar nicht sein kann. Den Effekt erkläre ich mir aber damit, dass der Bass nicht nur auf der wärmeren Seite von Neutral, sondern auch schwärzer, trockener und sauberer erklingt. Dabei gibt er damit einhergehend mehr räumliche Informationen frei und ist schlicht präsenter, informativer, schwebender und lässiger. Kurzum, die Trommelanschläge haben mit dem IsoTek V5 Elektra Netzfilter, mehr Biss, sind feindynamisch betrachtet explosiver, haben jetzt mehr Tiefe und Kontur als vorher. Puh, da muss ich nachschenken, das alles macht einen trockenen Mund, zum Glück ist der Cremant schnell zur Hand.

Aber auch im Mittenband passiert etwas, die natürliche Instrumentierung erklingt spürbar intensiver und selbstbewusster. Das Saxophon präsentiert sich dabei facettenreicher, leuchtender ohne sich dabei zu präsent darzustellen. Feinere Abstufungen bei den Tonwechseln werden deutlicher hörbar, insgesamt sind damit auch dynamische Veränderungen nachvollziehbarer und verleihen dem Stück dadurch mehr Tiefe und Intensität. Richtig perkussiv geht es bei ‚Only You‘, dem nachfolgenden Track zur Sache. Das wiederum erlaubt eine gute Einschätzung darüber, was sich in den oberen Lagen verändert hat. Und hier wirkten die oberen Register wiederum ein Stück nivellierter, will sagen, wo vorher ein Prise zuviel Schärfe das Ganze bisweilen ein wenig angestrengt wirken ließ, stellt sich nun eine sanftere, seidigere aber dennoch offener wirkende Transparenz ein. So drängelt sich also das obere Ende des Frequenzspektrums nicht übereifrig hervor, sondern wirkt kohärenter in Mitten- und Tiefband eingebunden. Die Tonalität wirkt dadurch insgesamt harmonischer, aber durch die ausbalancierte Nivellierung insgesamt eine Spur organischer. Wo vorher eine kantiger wirkende Spielweise zu prominenter und damit letztlich ermüdender Vordergründigkeit führte, gesellt sich nun eine involvierend klarere und das ist das faszinierende, eben deutlich entspanntere Gangart hinzu.

Auch bei der Räumlichkeit tut sich etwas, die Ausdehnung in die Breite, insbesondere an die Seitenränder wirkt nun trennschärfer, was für eine bessere Differenzierung sorgt. Auch die Abbildung der Phantommitte zeigt sich greifbarer und stabiler. Spürbar mehr Tiefe kommt nicht hinzu, aber die sonst gefühlt vordergründige Spielweise tritt nun einen Schritt zurück und lässt das Geschehen plastischer wirken. Damit fällt es leichter, das wie ich es gerne nenne, layering, also die einzelnen räumlichen Ebenen bzw. den räumlichen Abstand zwischen den Akteuren auszumachen. Das führt zu einer höheren Abbildungspräzision und Abgrenzung, so dass eine klarere Positionierung der klanglichen Ereignisse leichter von der Hand geht und so letztlich eine deutlicher wahrnehmbare Musikalität die Folge ist.

Ein anderer Tag, ein anderes Setup. Weil mich auch bei aktiven Lautsprechern das Thema Strom beschäftigt, war ich natürlich auf die beiden gefilterten Hochstromausgänge der V5 Elektra in dieser Konstellation gespannt. Man sagt gefilterten Ausgängen ja durchaus gebremste Dynamik und ein eher anämisches Klangbild nach, aber davon war hier bei den beiden KEF LS50 Wireless II rein gar nichts zu spüren. Erneut via Roon eingebunden und von Qobuz in 24 Bit / 96 kHz beigesteuert, erklingt der ‚Ring Song‘ von Laura Veirs mit einem deutlich entspannteren Hochton-Bouquet. Mit feinerer Auflösung, so nehme ich es wahr, präsentieren sich hintergründigere Details müheloser und frei von einer sonst leichten Kühle und Strenge. Dabei ist es mir durchaus wichtig zu betonen, dass wir hier nicht über Spreizungen in der Wahrnehmung sprechen, wie wenn zwei unterschiedliche Lautsprecher neben einander stehen. Nein, viel mehr sind es kleinere, subtilere Feinheiten, die aber die Wirkung des Gehörten in Richtung stimmigerer, griffigerer und kohärenter Spielweise verschieben. Dabei wirkt das Stück unangestrengter und die vorher nach längeren Hörsessions doch hin und wieder aufgrund der betonteren Transparenz wahrgenommene Nüchternheit, weicht einer seidig-zarten Intonation, ohne das Differenzierungsvermögen dabei einzuschränken. Im Gegenteil, auch hier wirkt der musikalische Fluss flüssiger und wenn man so will auch schlüssiger.

Die Stimme von Laura Veirs zeigt sich dabei nuancierter, mit feineren Abstufungen in der Tonvariation und damit organischer wirkenden Natürlichkeit. Das erstaunt mich doch gehörig, hier finden eine neutrale Darstellung und ein natürlich wirkender Farbenreichtum ausbalanciert zusammen, was mich stande pede an einen 2018er Les Cocaliéres der Domaine D‘Aupilhac erinnert, der folgerichtig subito im Rotweinkelch fortan die Hörsession begleitet. Dabei kommt über die V5 Elektra noch eine Kleinigkeit zu Tage, bei der stimmlichen Darbietung klebt diese nicht mehr im Zentrum der Lautsprecher, sondern wirkt losgelöster und freier.

Evidenzprüfung mit einer weiteren Frauenstimme. Wirkte das Stück ‚Vaermin‘ von Tara Norma Doyle bisweilen, speziell wenn der Pegel höher wurde nervös und eingeschnürt, zusätzlich kantig und glasig, nivelliert sich über die V5 Elektra all dies in eine andere Richtung. Das leicht angestrengte weicht, die Stimme entfaltet sich mit deutlicherem Ausdruck, ohne zerfasert oder komprimiert zu wirken. War vieles etwas blasser, gerade im Stimmbereich, rückt es mit der V5 Elektra wieder mehr in Richtung auf der leicht wärmeren Seite von Neutral. So als ob man ein verblichenes Bild voller Sepia Tönen einem neuen Abzug aus dem Original entgegenhält. Auffällig ist auch eine impulsivere und vor allem flüssigere Spielweise, das mag vielleicht daran liegen, dass die Ereignisse aus der zweiten und dritten Ebene innerhalb der Aufnahme nunmehr unterscheidbarer wahrnehmbar sind und auch der Tiefton viel mehr Informationen übermittelt, statt nur Krawall zu machen. Diese aufgeräumte Art macht Spaß und liefert eine direktere, intensivere und involvierende Verbindung zum musikalischen Geschehen.

Da sich sowohl der Mutec MC-3 +USB, wie auch der Referenztaktgeber Mutec REF 10 120 SE in greifbarer Nähe befinden, werden auch diese kurzerhand mit dem IsoTek V5 Elektra Netzfilter verbandelt. Vorneweg, hier nehme ich ziemlich rasch eine gesteigerte Separationsfähigkeit wahr. Zugeben auch, dass ich ein Verfechter des richtigen Phasenanschlusses bin, für viele vielleicht eine vernachlässigbare Größe, aber für jeden kostengünstig durch Umstecken heraus hörbar. Also stimmen all diese Faktoren, dann sind die Vorzüge der V5 Elektra auch in dieser Konstellation ganz deutlich bei ’s klane Glücksspiel‘ von Voodoo Jürgens herauszuhören. Man hört wunderbar in die Ebenen hinein, die Sprachverständlichkeit nimmt dabei zu ohne das Sibilanten übereifrig anwachsen, eher das Gegenteil ist der Fall. Die famose Präzision und Klarheit lässt alles losgelöster und musikalischer wirken, so dass man sich kaum davon loseisen kann. Beim Stück ‚Gitti‘ zeigen sich die obersten Lagen nunmehr eine Nuance freier und durchhörbarer, ohne jegliches harsches Umschwenken. Auch die vielen S- und Zischlaute wirken harmonischer und langzeittauglicher. Der Pluspunkt der V5 Elektra hier: man hört klarer, deutlicher und das stressfreier, dennoch gleichzeitig tonal in der Gesamtschau dynamischer und nicht gebremster. Das so erscheint mir, ist dabei ihre hohe Kunst. Bei ‚Nightfall‘ von Till Brönner komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus. So sauber, klar und definiert der Bass, dass mir beinahe die Spucke wegbleibt. Unglaublich, wie variantenreich, konturiert, füllig und gleichzeitig kernig und druckvoll alles wirkt ohne tonal die Balance zu verlieren. Das lobe ich mir und darauf einen Killepitsch.

Fazit
Die IsoTek V5 Elektra Netzfilterleiste wird sicherlich für all diejenigen von Relevanz sein, die keinerlei Kompromisse oder halbe Lösungen bevorzugen. Natürlich wirken 1.599 Euro für einen Netzfilter ziemlich üppig, sind aber meines Erachtens eine langfristig lohnende Investition. Zum Einen hat man damit nicht nur eine Absicherung im Fall einer Überspannung, sondern auch das gute Gefühl in Sachen Strom nichts dem Zufall überlassen zu haben. Die V5 Elektra ist eindeutig eine Kathedrale des Stroms, sie nutzt ihre Fähigkeiten um den daran angeschlossenen Geräten nicht nur jegliche Unbill vom Leib zu halten, sondern auch deren klangliches Potential vollends zur Geltung zu bringen. Dabei tendiert sie tonal zu keinerlei verschüchtert zurückhaltenden Ausdrucksweise, sondern sorgt für ein sauberes, dynamisches und neutral ausbalanciertes Klangbild, das Schärfen nimmt und eine angenehme, schlüssige und ganzheitlich involvierende Spielweise zur Folge hat.“

Lesen Sie hier den gesamten Test