06. April 2018

Q Acoustics 3010: Bestnoten im Test des lite-magazin.de

„Schon beim ersten Anspielen der kompakten 3010 ist mir – das ist tatsächlich nicht übertrieben – der Unterkiefer runtergeklappt. Spielt Musik, machen die winzigen Lautsprecher ihre Größe im Nu vergessen und lassen den Hörer in erstklassigem Sound baden. Angespornt von den ersten Tönen habe ich dann meine Test-Playlist mit eigentlich schon längst ausgenudelten Vorführ-Klassikern durchlaufen lassen und das eine oder andere Mal gestaunt. So breiten die Q Acoustics 3010 das eigentlich völlig zu Unrecht zum HiFi-Anlagen-Vorführer degradierte ‚No Sanctuary Here‘ von Chris Jones sofort glasklar und raumfüllend auf einem üppigen Bassfundament auf. Während der brillante und detaillierte Klang für solch kompakte Lautsprecher noch irgendwie üblich ist, überraschen die 3010 durch sauber geführte Bassläufe, die auch größeren Lautsprechern gut stehen würde. Bei der Reproduktion tiefer Frequenzen ist Membranfläche und Gehäusevolumen eigentlich durch nichts zu ersetzen, die Q Acoustics 3010 scheint sich an der begrenzten Fläche und des damit einhergehenden niedrigen Volumens allerdings nicht besonders zu stören. Die 3010 spielt einfach.

Ebenso gut schlagen sich die zeitlos gestylten Kompaktlinge aus Großbritannien anschließend in der Reproduktion des vermutlich weniger bekannten aber nicht weniger großartigen Songs ‚I´m Free Now‘ von Morphine. Einem Trio mit ungewöhnlicher Besetzung, neben Gesang und Schlagzeug spielten die Bandmitglieder hier einen zweiseitigen Bass und ein Saxophon als Melodie-Instrumente. Dabei herausgekommen ist ein eigenständiger und unverwechselbarer Sound – und genau den wissen die kompakten Lautsprecher hervorragend in den Raum zu liefern. Es gelingt ihnen sofort, die melancholische Stimmung der Band in den Hörraum zu transportieren, zugleich aber auch durch erstklassige Klangeigenschaften zu überzeugen und mir ein ungeahntes Musikerlebnis zu verschaffen. Dabei erschaffen die 3010er auch jetzt ein erstaunlich voluminöses Fundament, auf das der natürlich wirkende Gesang gebaut wird, während das Saxophon frei durch den Raum zu fliegen scheint. So macht das zuhören wirklich Spaß. Bei hoher Lautstärke fällt mir im folgenden Dire-Straits-Klassiker ‚Money For Nothing‘ dann die Leadgitarre auf, die vielleicht etwas harscher klingt als gewohnt. In Anbetracht des mittlerweile aber wirklich sehr hohen Lautstärkepegels geht eine solch kleine Unsauberkeit aber durchaus in Ordnung. Überhaupt machen die Q Acoustics einen erstaunlich soliden Eindruck bei höheren Lautstärken. Zwar arbeitet die Tieftonmembran hier sicht- und fühlbar, vermittelt zugleich aber nicht den Eindruck sich leicht in Bedrängnis bringen zu lassen.

Etwas gediegener geht es anschließend mit ‚Rolling In The Deep‘ vom phantastischen Adele Live-Album aus der Royal Albert Hall weiter. Eine Platte, die beeindruckend lebendig produziert wurde und jede Menge Emotionen der Sängerin und des Publikums einfängt. Eben diese Emotionen bringt die 3010 wenig später absolut glaubhaft in den Hörraum und lässt mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Einerseits freue ich mich, dass dieses hervorragende Konzert konserviert wurde, andererseits hätte ich es wirklich gern live in der legendären Albert Hall erlebt.

Fazit
Mit der 3010 ist dem jungen Britischen Hersteller Q Acoustics ein großer Wurf gelungen. Der kompakte Zwei-Wege-Lautsprecher wirkt schick, modern und hochwertig und ist für 149 Euro auch noch überraschend preisgünstig. Trotz ihrer zierlichen Abmessungen klingen die 3010er zudem erstaunlich erwachsen. Fein aufgelöst und dynamisch zeigen sie sich selbst bei bassintensiver Musik nicht überfordert. Im Gegenteil, die Q Acoustics sind durchaus in der Lage jede Menge Emotionen in den Hörraum zu bringen. Allein schon deshalb macht die 3010 enorm viel Spaß und wird zur heißen Empfehlung für den Einsatz in kleineren Hörräumen.

Bewertung
Klang: 97 %
Praxis: 94 %
Ausstattung: 90 %
Preis/Leistung: hervorragend“

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