Das Fachmagazin LP testet in seiner Anfang September erschienenen Ausgabe 6-2025 den Canor Virtus A3 und bescheinigt dem All-in-One-Vollverstärker eine exzellente Klangqualität:
„Der Hersteller gibt unumwunden zu, dass es sich bei dem Gerät um eine der aufwändigsten Entwicklungen der Firmengeschichte gehandelt hat, und wenn man mal einen Blick unter den Deckel wirft, wird deutlich warum: Der hier getriebene Aufwand ist nämlich äußerst beeindruckend.
Während es im Zentrum des ebenfalls üblichen zentralen Drehimpulsgebers bis dato immer ein beleuchtetes Firmenloge zu sehen gab, setzte man hier erstmals auf ein integriertes rundes Farbdisplay, das zudem (natürlich) auch noch touch-fähig ist. Das ermöglicht trotz einer Vielzahl von Funktionen ein sehr aufgeräumtes Frontplatten-Layout und den Beibehalt des typischen Canor-Looks.
Einschalten? Das geht mit einer sanften Berührung besagten runden Displays. Welches sogleich eine Röhre darstellt, die von einem umlaufenden ‚Aufwärm-Timer‘ ergänzt wird. Besonderes Gimmick: Die symbolisch dargestellte Röhrekathode glüht mit ablaufender Aufwärmzeit immer mehr. Komplett überflüssig, aber sehr nett gemacht.
Und jetzt, liebe Smartphone-Verweigerer, müsst ihr ganz tapfer sein: Die Eingangswahl beim A3 erfolgt nämlich mittels ‚Wischen‘ auf diesem Display. Und zwar von links nach rechts. Das funktioniert – vermutlich bedingt durch die begrenzte Größe des Touch-Panels – nicht ganz so souverän wie bei einem modernen Smartphone, aber dennoch zuverlässig.
Selbstverständlich kann man auch nach oben und unten wischen: Nach unten fördert ein Ein-/Ausschaltsymbol zu Tage, mit dem man das Gerät in den Standby-Modus schicken kann. Nach oben wischen offenbart einen Dimmer, mit dem man die Helligkeit beider Displays verändern kann.
Doch damit nicht genug. Wischt man von hier aus abermal nach rechts, gibt‘s eine ganze Reihe weiterer Einstellmöglichkeiten. So kann man einen ‚Bildschirmschoner‘ entweder in Gestalt eines Stereo-VU-Meters mit Zeigern anwählen oder – wie damals – das Firmenlogo. Außerdem kann man Eingänge für den Heimkino-Durchschleifbetrieb konfigurieren, die Eingänge grob vorpegeln (plus drei oder sechs Dezibel) oder nicht benutzte Eingänge komplett vom ‚Scrolling‘ ausschließen.
In Sachen Lautsprecherwahl ist man beim Virtus A3 erfreulich frei. Die kräftige Endstufe domestiziert auch Wandler, die gerne an einer etwas kürzeren Leine geführt werden wollen. Wir haben uns für die brandneue Perlisten A4t entschieden. […]
Jau. Das kann Druck. Die drei Herren von den ‚Spacelords‘ mit ihrer 2016er Großtat ‚Liquid Sun‘ beweisen das ganz eindeutig. Es tönt satt, sonor, energiegeladen und nachdrücklich. Schön zu hören, mit welcher Akribie der Canor die Taten der drei Akteure aufdröselt. Das Album hat zwar nur drei Titel, die sind mit diesem Setup aber eine lohnende Urlaubsreise in unendliche Weiten.
So ziemlich das exakte Gegenteil ist die Dokumentation von Townes van Zandts letzter Europatournee 1994/95. ‚In Pain‘ ist eine faszinierende wie erschütternde Sammlung später Momente des großen Liedermachers, diese Kombi lässt uns eindrücklich an der Emotionalität des Augen blicks teilhaben – große Klasse. Nina Simone beweist Geschmeidigkeit und Grazie, Steely Dan demonstrieren Rhythmusgefühl auf höchstem Niveau – ganz erstaunlich für ein solches All-in-one-Gerät.
Fazit
Canors brandneues Komplettpaket überzeugt mit einem kräftigen und exzellent klingenden Verstärkerteil, reichlich Funktionalität und einem originellen Bedienkonzept. Einer für alles!“