27. Oktober 2025

Canor Virtus A3: „High End Highlight“ bei Audio Test

Das HiFi-Magazin Audio Test veröffentlicht in seiner Ende Oktober 2025 erschienenen Ausgabe 8-2025 einen Test des Canor Virtus A3 – und kürt ihn neben der Gesamtnote „ausgezeichnet“ mit dem Prädikat „High-End-Highlight“:

„Der Canor Virtus A3 ist ein sogenannter Hybrid-Vollverstärker. Er kombiniert klassische Röhrentechnik mit Transistortechnologie. Dabei sind die Röhren für die Eingangs-Verstärkung zuständig und eine Class-A/B-Schaltung für die Endverstärkung. Weiterhin vereint er gleich mehrere HiFi-Komponenten in einem Gerät: Verstärker, DAC, Phono-Vorstufe und Kopfhörerverstärker. Wir müssen also nur einen analogen oder digitalen Zuspieler anschließen, die Lautsprecher verbinden und schon kann es losgehen. Highlight des Verstärkers ist dabei die Art der Steuerung.

Wir finden am Virtus A3 nämlich keine Knöpfe oder Tasten, sondern nur einen großen Drehregler mit Touch-Display. Ja, richtig gelesen: Alles passiert über den Lautstärkeregler. Auf den tippen wir lediglich, um den Virtus A3 aufzuwecken. Das runde Display innerhalb des Drehreglers zeigt genau an, wann der Verstärker bereit ist. Die Quellen wählen wir dann per Touchscreen. Einfach nach links oder rechts wischen und die Quelle wird entsprechend angezeigt. Wir hören dabei ein leises Relais-Knacken, was die Quellen-Umschaltung bestätigt und einen herrlich analogen Charme verbreitet. Weitere Einstellungen nehmen wir vor, indem wir nach oben wischen. Damit gelangen wir zu diversen Funktionen.

Der Dimmer regelt die Helligkeit der beiden Displays, beim Saver wählen wir zwischen Logo oder VU-Meter – letzteres sorgt für die ansprechendere Optik. Im HT-Mode lässt sich der Virtus A3 nahtlos ins Heimkino integrieren und als reine Endstufe nutzen. Die Einstellung der Eingangsempfindlichkeit (+3 oder +6 dB) kann für mehr Dynamik sorgen, wahrend Skip Inputs ungenutzte Quellen ausblendet – praktisch im Alltag. Auch Lüftergeschwindigkeit und Röhrentemperatur werden angezeigt, was eher ein Gimmick für Technikfans ist, klanglich aber keine Rolle spielt.

[…]

Wir hören als erstes in ‚Die Tänzerin‘ von Ulla Meinicke. Schon beim ersten Hören fällt die Balance aus Wärme und Transparenz auf. Ihre Stimme klingt körperhaft und plastisch, ohne ins Weiche abzugleiten. Dabei steht Ulla Meinicke klar umrissen im Raum, die Begleitung wirkt luftig und weit. Die Röhrenvorstufe trägt ihren Teil zu dieser musikalischen Signatur bei: Mitten erscheinen angenehm farbig, Höhen lösen fein auf, ohne zu schärfen, und die Bässe werden von der kräftigen Endstufe kontrolliert und druckvoll in den Raum gestellt.

Bei orchestraler Musik wie ‚Marry-Go-Round of Life‘ aus dem Soundtrack ‚Das wandelnde Schloss‘ von Joe Hisaishi gelingt es dem Virtus A3, die große Bühne mit Tiefe und Weite zu zeichnen – das Piano sitzt präzise vor uns und hat einen wundervoll ausgeformten Hall. Die Streicher schweben fein differenziert, während die Percussion energisch und zugleich präzise sind. Gänsehaut!

Unterm Strich präsentiert sich das Klangbild des Virtus A3 als absolut musikalisch, involvierend und langzeittauglich. Er verbindet die farbenreiche Feinzeichnung einer Röhrenvorstufe mit der Souveränität einer kräftigen Transistor-Endstufe – ein Verstärker, der sowohl leise, intime Momente als auch große dynamische Ausbrüche überzeugend in Szene setzt.

Fazit
Der Canor Virtus A3 überzeugt als moderner Hybrid-Vollverstärker, der klangliche Raffinesse mit technischer Vielseitigkeit verbindet. Seine Kombination aus Röhrenvorstufe und kräftiger Transistor-Endstufe sorgt für ein musikalisch warmes, detailreiches Klangbild mit hoher Kontrolle. Dank integrierter DAC-, Phono- und Kopfhörersektion ersetzt er gleich mehrere Einzelgeräte und präsentiert sich als durchdachte All-in-One-Verstärker-Lösung für anspruchsvolle Hörer.

Vorteile
+ Digitales und Analoges vereint
+ sehr musikalisch
+ sehr gute Phonovorstufe

Nachteile
– einige Features nicht logisch erreichbar
– kein HDMI-Eingang

Bewertung
Wiedergabequalität: 59/60
Ausstattung/Verarbeitung: 18/20
Benutzerfreundlichkeit: 9/10
Zwischenergebnis: 86/90
Preis/Leistung: 8/10
Ergebnis: ausgezeichnet, 94 %“

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