04. Dezember 2017

Q Acoustics Concept 500: laut lowbeats die beste Standbox unter 5.000 €

„Eigentlich habe ich gegen symmetrische D’Appolito-Konstruktionen wie bei der Concept 500 starke Vorbehalte, weil die meisten von ihnen etwas muffig klingen. Das ist für die Concept 500 überhaupt kein Thema. Die schlanke Standbox klingt ungemein offen, frisch und locker – einfach spielfreudig. Dynamische Live-Aufnahmen wie Frank Zappas Live in New York, vor allem das treibende Schlagzeug und die dominierende E-Gitarre des Meisters kamen mit einem solchen Drive und einer solchen Klarheit, dass es einen förmlich in die Aufnahme zog.

Nun lassen zwei 16,5 cm Tieftöner keine wirkliche Urgewalt im Bass erwarten, er läuft nach Messung auch nur bis etwa 45 Hertz. Und dennoch schafft die Concept 500 auch bei den tiefen Bassdrum-Hieben ein sehr kraft- und machtvolles Fundament, was die Natürlichkeit der Wiedergabe eindrucksvoll unterstreicht. Auch das von mir fürs Testen so gern genommene Yello Album Toy hatte von unten dermaßen viel Nachdruck, wie man es von einer solch eleganten Erscheinung wie der Concept 500 kaum für möglich hält.

An dieser Stelle noch einmal das Thema ‚herausgedrückte Bassreflex-Pfropfen‘: Dieser Lautsprecher kann auch ziemlich laut. Ich hatte große Freude, mir die Basswellen von Yello Mastermind Boris Blank über die C 500 auf das Zwerchfell drücken zu lassen. Aber die Q Acoustics Concept 500 beherrscht auch die feinen, leisen Töne ganz hervorragend. Selbst bei Flüsterlautstärke spielte sie Tori Amos‘ neues Album Native Invader wunderbar verständlich. Die Concept 500 arbeitete die Eigenheiten der Stimme genau heraus, war ungemein informativ und klang zudem ausgesprochen natürlich. Sie ist auch ein Lautsprecher zum Genießen.

Unterstützt wird der Wohlfühlfaktor bei der Concept 500 von ihrer wohldosierten und sehr glaubhaften Abbildung auch in der Tiefe. Es macht einfach Spaß, mit ihr solch tiefe Aufnahmeräume wie die von Claudio Abbados legendärer Einspielung Mahlers Fünfter Symphonie akustisch abzuschreiten.

Der Vergleich mit anderen Lautsprechern ist gar nicht so einfach. Zum einen ist das Gros der Mitbewerber um einiges leiser; wir mussten beim Umschalten auf die Concept 500 den Pegel immer kräftig senken. Das ist von großem Vorteil, weil es die Endstufen der angeschlossenen Verstärker schont und so von vornherein die Verzerrungen geringhält. Zum anderen klingt die Concept 500 einfach überragend. Die etwa gleich laute Heco Direkt Zweiklang ist ja auch ein immens dynamischer Lautsprecher, beherrscht aber die ganz feinen Details nicht in dem Maße wie die Q Acoustics.

Ich hatte zur Zeit des Concept 500 Tests auch einige Modelle im Preisbereich um 8.000 Euro im Hörraum. Selbst die taten sich gegen die Concept 500 ganz schön schwer. Um in etwa ihre Qualitäten auszuloten, verglich ich die Q Acoustics mit der gleichteuren, in den Mitten überragenden Kompaktbox Dynaudio Contour 20. Doch auch die ungemein stimmige Dynaudio hatte in Sachen Spielfreude und Grob-, wie Feindynamik nur wenig gegen die Concept 500 auszurichten.

Fazit
Dieser Lautsprecher sieht aus und fühlt sich an, als würde er 10.000 Euro oder mehr kosten. Die Mechanik, die Verarbeitung und das akustische Konzept – wo man auch hinschaut, alles wirkt absolut überzeugend, hochwertig und edel.

Und die Q Acoustics Concept 500 klingt auch so: Derart viel Spielfreude, so viel Energie und so viel Natürlichkeit gab es in dieser Preisklasse bislang noch nicht. Der nörgelige HiFi Tester in mir ist ja eigentlich erst froh, wenn er ein Haar in der Suppe gefunden habe. Hier will sich einfach keines finden lassen, zumal ihr Wirkungsgrad außergewöhnlich hoch ist und die Q Acoustics Concept 500 auch mit vergleichsweise wenigen Watt gut zurechtkommt. Machen wir es kurz: In der Kategorie Standboxen unter 5.000 Euro kenne ich nichts Vergleichbares.“

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